Make Magazin 5/2017
S. 62
Porträt
Aufmacherbild

Jeder Defekt bekommt Respekt

Laura Kampf hat ihre Berufung zum Beruf gemacht: Seit 2016 baut sie jede Woche ein Projekt und veröffentlicht den Entstehungsprozess auf YouTube. In ihrer Werkstatt erzählt sie uns, wie sie arbeitet und warum Scheitern gar nicht schlimm ist.

Köln, Anfang Mai. Ein Hinterhof in Bickendorf. Inmitten von Lagerhallen, kleinen Werkstätten und Garagen entdecke ich die Tür des „Ateliers“. Daneben ein Einkaufswagen voller Restholz. Hier scheine ich richtig zu sein.

Wenige Minuten nach meiner Ankunft biegt Laura Kampf mit ihrem Hund Smudo in den Hof ein. „Ich hoffe, ich bin nicht zu spät?“ sagt sie freundlich und schließt die Tür in ihre kleine große Makerwelt auf. Drinnen erwartet mich eine bunt zusammengewürfelte Mischung aus allen Geräten, die für sie als Handwerkerin unverzichtbar sind: Hinter einer alten Bernina-Nähmaschine hängen Tischlerwerkzeuge, daneben reihen sich feinsäuberlich verstaut unzählige Sägen und eine Drehbank. Der Blick schweift weiter auf die nächste Wand: Verschiedene Bauteile finden in Kunststoffkisten Platz, im Nebenraum ist alles bereit für die nächsten Schweißarbeiten.