Make Magazin 5/2017
S. 8
Werkstattberichte

Hardware Studio von Kickstarter

Unterstützung fürs Crowdfunding

Bild: Martina Paukova/Kickstarter

Fehlende Features, verzögerte Auslieferung oder ganz eingestellte Produkte – nach einem erfolgreichen Crowdfunding kann immer noch einiges schiefgehen. Gerade wenn es um Hardware geht und eine Unterstützung meist eine Vorbestellung bedeutet, unterschätzen Projektstarter oft die Hürden auf dem Weg vom Prototypen zur Massenfertigung. Speziell für neue Hardware-Entwickler hat Crowdfunding-Pionier Kickstarter nun eine Initiative ins Leben gerufen, die bei den Stolperfallen helfen soll.

Unter dem Namen Hardware Studio gibt es Unterstützung auf mehreren Ebenen: Entwickler können sich für das Programm Hardware Studio Connection bewerben, um sich dort beraten zu lassen. Sie sollten allerdings eine Produktion von 2000 Geräten und mehr planen. Auf der Seite Hardware Studio Toolkit werden außerdem Erfahrungsberichte aus erfolgreichen Firmen veröffentlicht sowie Webinare und Tutorials angeboten. Bei beiden Angeboten arbeitet die US-amerikanische Plattform mit dem Elektronik-Distributor Avnet und dessen neu erworbenen Dienstleister Dragon Innovation zusammen.

Zu den Problemen, bei denen Hardware Studio Hilfestellung leisten soll, gehören die Kosten und realistische Berechnung der Kampagne. Teilnehmer des Programms können dazu die Software Product Planner von Dragon Innovation nutzen. Auch bei der Auswahl von Herstellern in China, nötigen Sicherheitszertifizierungen und der Planung einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne werden die aufstrebenden Firmen beraten. Nicht zuletzt Fehler bei den Aufgaben abseits der Hardware, wie dem Verpackungsdesign und der Lagerhaltung, sollen so vermieden werden. —hch

Werkstätten des Wandels

Wie in FabLabs, Makerspaces und RepairCafés Innovationen entstehen

Am 25. Oktober lädt das Projekt Cowerk zur Tagung „Werkstätten im Wandel“ ins Fablab Berlin. Organisiert vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung soll hier über die Zukunft von Fablabs, Makerspaces und Repair-Cafés debattiert werden. Drei Kurzfilme stellen zunächst mit dem Hafven Hannover, dem Landkombinat Gatschow und dem Dresdner SLUB Makerspace unterschiedliche Werkstätten vor.

In drei Arbeitsgruppen gibt es die Möglichkeit Handlungsoptionen auszuloten, die zum nachhaltigen Stärken offener Werkstätten denkbar sind. Konkret geht es um den freien Zugang zu Wissen und Technik, Möglichkeiten der Umweltschonung und Selbstverwirklichung in der sich ändernden Arbeitswelt. Den Abschluss des Tagesprogramms bietet eine Paneldiskussion, in der ein Netzwerk zur Förderung von Innovation durch Offene Werkstätten erörtert und debattiert werden soll. Insbesondere die Fragen, wie und wer die Verbreitung Offener Werkstätten fördern kann, stehen dabei im Mittelpunkt. —hch

Eröffnung in Brunnen

Makerspace trifft Café

Seit Monaten wurde in Brunnen im Talkessel Schwyz gehämmert und gebohrt: Am 21. Oktober feiert dort in einer ehemaligen Galerie die Offene Werkstatt und Kulturraum Turbine ihre Eröffnung. Ein Café im Erdgeschoss wird Raum zum Austausch und für kulturelle Veranstaltungen bieten. Darüber wird es im Makerspace um die Bereiche Holz, Kunststoff, Farbe, Textil, Velo, Elektronik und digitale Fertigungstechniken gehen. Dazu gehören bereits ein 3D-Drucker Ultimaker 3 und Schneidplotter Cameo 3, für das kommende Jahr ist noch der Kauf eines Lasercutters geplant.

Wer einen Einstieg in die Arbeit mit den Geräten sucht, kann künftig Crashkurse und Workshops besuchen oder an einem der gemeinsamen Projekte mitarbeiten. Die Turbine ist außerdem Mitglied von Tüfteln, der schweizerischen Koordinationsplattform der Tüftellabore, und macht beim fünften Tüftelcamp mit. Die Ergebnisse des Feriencamps für Kinder sind bei der Eröffnung ebenfalls zu sehen. —hch