Make Magazin 6/2017
S. 106
Midi-Grundlagen
Aufmacherbild

Mal rantasten

Klänge produzieren mit wenigen Bytes: Das äußerst sparsame MIDI-Protokoll ist zwar betagt, aber nach wie vor die erste Wahl, wenn man elektronische Klangerzeuger steuern will. Dank extrem preiswerter Synthesizer-Chips ist MIDI auch für unmusikalische Maker (wieder) interessant.

Selbst wenn Sie mit Musikmachen eher nichts am Hut haben: Ein preiswerter Klangerzeuger für wenige Euro eröffnet ganz neue Möglichkeiten, interaktive Spielzeuge, Kunstwerke, Ausstellungsstücke oder Alltagsgegenstände aufzuwerten. MIDI ist in seiner Grundfunktion so einfach, dass schon der kleinste Arduino orchestrale Klangwelten erschaffen kann – ganz einfach mit dem Abschicken einiger Bytes über die serielle Schnittstelle. Wie wäre es also mit einem Geräuschemacher für Spiele und Spielzeug, einem Klangteppich-Zufallsgenerator oder einer launischen Melodie-Türklingel?

Großer Unterschied zum Abspielen einer MP3-Datei: Man kann aktiv in die gespielten Noten eingreifen, einzelne Instrumente beliebig auswechseln und mühelos die Geschwindigkeit einer Melodie verändern. Mit etwas musikalischem Background können Sie sogar Musik per Rechenalgorithmen erzeugen: Ein Spielzeug könnte beispielsweise auf seine Umwelt reagieren und abhängig von Licht und Temperatur traurige oder beschwingte Weisen zu Gehör bringen (siehe auch Kasten VI).