Make Magazin 1/2018
S. 10
Werkstattberichte

Libre, Raspberry & Co. – wie geht’s weiter mit den Bastelrechnern?

Make zu Gast in der #heiseshow

Banana Pi, NanoPi und jetzt noch LibreComputer – bei den Mini- und Bastelrechnern ist es unübersichtlich geworden. Der Raspberry Pi, Mini-Computer mit ARM-Prozessor, war dafür gedacht, Kindern Technik und Programmierung beizubringen. Er hat sich aber schnell zum Liebling erwachsener Hacker entwickelt.

Mittlerweile gibt es diverse Ausführungen des Raspberry selbst, aber auch konkurrierende Rechner, die mehr Leistung bieten wollen, noch kleinere Platinen bieten, Zusatzfunktionen aufnehmen oder …, oder …, oder … Der letzte Zugang, der den Raspberrys Konkurrenz machen will: Libre Computer setzt ganz auf offene Hardware und freie Software. Zusatzhardware und vielfältige Software haben ihren Anteil, die Szene nicht nur für Neueinsteiger etwas verwirrend zu machen.

Was muss man also von den diversen Kleinstrechnern halten, welcher eignet sich für die eigenen Projekte? Auf was muss man achten? Und wie ist die weitere Entwicklung einzuschätzen, was steht uns bei den Bastelrechnern noch bevor? Über diese Fragen haben wir in der #heiseshow debattiert. Die Sendung kann online nachgeschaut werden und steht auch als Audio-Podcast zur Verfügung. Jürgen Kuri/hch

Makerspace trifft CoMaking

Neueröffnung in Heidelberg

In Heidelberg hat Ende letzten Jahres der CoMakingspace im Czernyring 15 eröffnet. Neben einem gemeinschaftlich genutzten Makerspace gibt es dort die Möglichkeit, private Arbeitsflächen zu mieten(„CoMaking“). Diese können mit einer eigenen Werkbank ausgerüstet oder als Stauraum genutzt werden. Der größte Teil der Räume ist allerdings für alle Mitglieder gedacht: Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit Küche, Seminarbereich und Laptop-Plätzen sowie Werkstätten für die Arbeit mit Holz, Metall, Elektronik, 3D-Druckern und CNC-Fräsen. Mehrere Prusa-i3-MK2S-3D-Drucker sind bereits vorhanden, während einige gespendete Geräte wie Drehmaschine, Drechselbank und Schweißgerät derzeit gemeinschaftlich instand gesetzt werden. Nach Bedarf sollen noch weitere Maschinen hinzukommen.

Mitglieder können den CoMakingspace regelmäßig oder tageweise zu den Öffnungszeiten nutzen oder mit einem eigenen Schlüssel einen 24/7-Zugang bekommen. Öffentliche Workshops helfen beim Einstieg in die Themen, etwa 3D-Druck oder CAD-Software. Weitere Anleitung und Inspiration gibt es durch ehrenamtliche Tutoren und im Space-Wiki. hch

Sicherheit geht vor

Ein Leitfaden erklärt Haftungsfragen

Sicherheitshinweise im Fablab Lübeck

Für das Forschungsprojekt COWERK hat die Münchner Rechtsanwältin Caroline Cichon einen Leitfaden erstellt, der über Haftungsrisiken in Hackspaces und offenen Werkstätten informiert. Gemeinnützige Vereine, in deren Räumen kostenlos und eigennützig gearbeitet wird, müssen dabei am wenigsten Anforderungen erfüllen: Vor besonderen Gefahrenquellen warnen und vorhersehbare Gefahren absichern, reicht laut Leitfaden aus. Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, muss mehr vorsorgen. In vielen Spaces sind Maschineneinweisungen vor der ersten Benutzung üblich. Sie sollten deutlich und konkret auf Gefahren hinweisen, so Cichon. Der Hinweis „Schneideblatt rotiert schräg“ sei besser als „Maschine ist gefährlich“.

Neben Maschineneinweisungen gelte dies auch für Warnschilder. Sinnvoll sei außerdem, die Geräte regelmäßig zu warten. Je professioneller eine Werkstatt ist, umso höher werden die Anforderungen. Im Leitfaden geht es außerdem um besondere Pflichten gegenüber gewerblichen Untermietern und Sicherheitsbeauftragte, die bei größeren Unternehmen erforderlich sind. Eine Empfehlung für alle ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung. Der Leitfaden kann im Forum der Offenen Werkstätten als PDF heruntergeladen werden. Dort können außerdem Fragen gestellt und weitere Links zu frei verfügbaren Ressourcen geteilt werden. hch