Make Magazin 2/2018
S. 14
Der neue Raspberry Pi 3B+
Aufmacherbild

Extrarunde

Pünktlich zum Pi-Day ist der Raspberry Pi 3B+ erschienen, der im Wesentlichen nur Verbesserungen beim Netzwerk mitbringt. Er soll offenbar die Wartezeit auf den womöglich 2019 erscheinenden Pi 4 überbrücken.

Bereits Ende letzten Jahres brodelten Gerüchte: Kommt im März ein neuer Raspberry Pi auf den Markt? Wird es ein Pi 4 sein oder eher ein Pi 3 mit Verbesserungen? Die Voraussage eines Pi 4 mit runderneuertem SoC wurde durch den Entwickler Eric Anholt von Broadcom befeuert, der Mitte des letzten Jahres für die neue ARM-Grafikeinheit VideoCore V (5) einen Open-Source-Treiber veröffentlichte. Da Anholt auch der Entwickler des offenen Kernel-Treibers für den VideoCore IV (4) für den Pi 3 ist, lag für manche der Schluss nahe, das gehöre irgendwie zusammen. Und der VideoCore V hätte so manche Verbesserung ermöglicht, die sich viele Pi-Fans wünschen: mehr Speicher mit schnellerer Anbindung, USB 3.0, Dekodierung von H.265 in Hardware.

Schlussendlich gibt es nun aber bloß einen aufgemotzten Pi 3B+, dem all diese Eigenschaften leider fehlen. Immerhin erfüllt der neue Pi den Wunsch nach Gigabit-Ethernet, auch wenn es verglichen mit dem Machbaren eher durch die Leitung tröpfelt: In unseren Messungen mit iperf kamen wir nur auf 210 MBit/s beim Empfang und auf 335 MBit/s beim Senden. Zum Vergleich: der Pi 3B sendet und empfängt mit 94 MBit/s. Schuld für die magere Performance ist bei allen Pis die verkorkste Anbindung des Netzwerks per USB 2.0 an den Prozessor (genauer gesagt GPU). Das Tool nload maß bei der Übertragung großer Dateien immerhin einen Durchsatz von 140 MBit/s, das sollte für die meisten Heimanwendungen erst mal reichen.