Make Magazin 3/2018
S. 3
Editorial
Peter König

Wir sind nicht käuflich – nur unser Heft

Beim Grillabend für die Aussteller der Maker Faire Berlin (siehe auch Seite 10 ) fragte jemand meinen Chef und mich ganz freundlich, wie wir denn entscheiden würden, welches Thema auf den Titel der Make kommt: Ob das nur davon abhinge, was uns ein Hersteller dafür zahlt, wollte er wissen, oder ob noch andere Kriterien eine Rolle spielen würden?

Offen gestanden hat uns das ziemlich getroffen, denn für die Make-Redaktion ist es selbstverständlich, stets unabhängig von den wirtschaftlichen Interessen anderer zu berichten. Welche Themen wir in unseren Artikeln behandeln, folgt nur einer einzigen Richtschnur: Dass wir fest überzeugt sind, dass diese für Sie als Leser den meisten Nutzen und die maximale Inspiration liefern. Auch in unseren Tests urteilen wir nach objektiven Maßstäben und schreiben darüber.

Aber klar: Dabei geht es natürlich auch immer wieder um kommerzielle Produkte, in dieser Ausgabe etwa ab Seite 16 um den chinesischen Billig-Lasercutter K40. Dass wir uns damit beschäftigen, hat aber nicht den Grund, dass dessen Hersteller seine Maschine über uns ins Gespräch bringen wollte und uns dafür bezahlen würde – er wird vermutlich noch nicht einmal mitbekommen, dass wir uns im Heft seiner Maschine widmen.

Ausschlaggebend für unsere Titelgeschichte war allein unsere Beobachtung, dass dieser – serienmäßig brandgefährliche – Lasercutter sich im Netz verkauft wie geschnitten Brot, deshalb bereits in vielen Bastelkellern und Werkstätten stehen dürfte, aber im Betrieb eine ernsthafte Gefahr darstellt. Darum haben wir uns das Gerät mal zur Brust genommen und zeigen in unserem Artikel, wie man diesen Chinakracher selbst in ein produktiv nutzbares und sicheres Werkzeug für die Maker-Werkstatt umbauen kann.

Die einzigen Einnahmen, die uns diese Anleitung bringt, ist der Kauf- oder Abopreis, den Sie für dieses Heft gezahlt haben. Das finden wir gut und dafür danken wir Ihnen als Leser! Für uns ist das ein sauberer und fairer Deal. Eigentlich sollte der selbstverständlich sein – nach dem Gespräch beim Maker-Faire-Grillabend haben wir aber das Bedürfnis, das einfach mal klipp und klar zu sagen.

Unterschrift Peter König Peter König