Make Magazin 3/2018
S. 8
Werkstattberichte

Hacker-Camps im Sommer

Basteln an der frischen Luft

Löten, programmieren und grillen unter freiem Himmel – das Chaos Communication Camp hat die Hackerkultur in die Natur getragen. Bis zum nächsten Camp dauert es noch ein Jahr, wer in diesem Sommer draußen basteln möchte, hat trotzdem die Qual der Wahl. Inzwischen gibt es einige kleinere Veranstaltungen, um die Wartezeit zu überbrücken. Den Auftakt der Campingsaison macht das HaxoGreen in Luxemburg. Vom 26. bis 29. Juli treffen sich auf der Campsite Belvedère 120 Kunst- und Technikinteressierte aus ganz Europa. Nördlich von Braunschweig, auf dem Campingplatz Glockenheide, läuft vom 2. bis 5. August das zweite Hacken Open Air. Statt organsiertem Programm ist dort vor allem Platz für selbstorganisierte Workshops und Vorträge.

Wer länger Urlaub machen möchte, kann gleich sieben Tage in Dänemark verbringen. Auf der Insel Bornholm wird vom 16. bis 23. August beim dritten Bornhack gezeltet und gebastelt.

Ein Camp im Süden gibt es natürlich auch: Auf dem Zeltplatz Rücklenmühle bei Augsburg ist vom 14. bis 16. September das Groden ‘18 zu Gast. Auch hier wird das Programm vor Ort entschieden, es können aber vorab Vorschläge für Talks und Workshops eingereicht werden. hch

Bio.kitchen in München eröffnet

Plattform für Projekte und Labore gestartet

Bild: UnternehmerTUM/Giuliana Barrios

Am 11. Mai wurde in München die Bio.kitchen eröffnet – das erste öffentlich zugängliche Labor Deutschlands, das die Standards der biologischen Sicherheitsstufe eins erfüllt. Damit sind in der Bio.kitchen gentechnische Arbeiten legal möglich. Dies betrifft insbesondere die DIY-Kits ausländischer Hersteller, mit denen etwa Darmbakterien so verändert werden können, dass sie im Dunklen leuchten. Zuhause sind diese Experimente verboten, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz im letzten Jahr noch einmal betonte. Zu den Anforderungen der Sicherheitsstufe gehören etwa spezielle Hygienemaßnahmen und die sachgemäße Entsorgung aller Abfälle, inklusive der veränderten Organismen.

In der Bio.kitchen können sich künftig Interessierte über Biohacking informieren, austauschen und eigene Projekte beginnen. Das Labor kooperiert bereits mit zahlreichen Firmen, Forschungseinrichtungen und Biohacking-Gruppen und soll insbesondere Start-ups einen Anlaufpunkt bieten. Geplant sind auch Community-Veranstaltungen wie Hackathons, Kunstausstellungen und Prototyping-Wettbewerbe. Als Einrichtung der UnternehmerTUM gehört zur Bio.kitchen-Mitgliedschaft schließlich der Zugang zum „regulären“ Makerspace mit allen Geräten. hch

Konglomerat feiert Konstruktival

Dresdner CoMaking Space vergrößert sich

Das Dresdner Rosenwerk baut derzeit aus und feiert vom 22. bis 24. Juni ein großes Richtfest. Für das Konstruktival wird drei Tage die Kreuzung vor dem Rosenwerk gesperrt. Statt Straßenverkehr locken Workshops, Live-Musik und Kunstformate von Installationen bis Theater in das Gewerbegebiet Rosenstraße. Damit will der Betreiberverein Konglomerat auf die Leerstände in der Nachbarschaft hinweisen und zum Experimentieren einladen. Auch Visionen für die Stadtentwicklung sollen während des Konstruktivals ersponnen und debattiert werden.

Zu den Umbauten, die bereits in Arbeit sind, gehört die Realisierung barrierefreier Wege ins und im Rosenwerk. Außerdem werden Container aufgestellt, in denen CNC-Werkstatt und Kunststoffschmiede einen Platz finden. Später sollen weitere Container zum Ausbau der Werkräume folgen. Schließlich öffnet zum Konstruktival die Materialvermittlung, bei der Schulen, Kunstschaffende und Privatpersonen nicht mehr benötigte Materialien von Stoff bis Papier bekommen können. Für die Gestaltung des Raums um das Rosenwerk ist schließlich ein Park aus Gitterboxen geplant, den Künstler und Vereine gestalten sollen. Da noch nicht alle Umbaumaßnahmen finanziert sind, werden auch Spenden gesammelt. hch