Make Magazin 3/2018
S. 122
Grundlagen Faserverbundwerkstoffe
Aufmacherbild
Aus Kohle- und Glasfilamentgewebe entstehen mit Hilfe von Epoxydharz hochfeste Bauteile in beliebiger Form, wie der Rumpf dieses Flugmodells.

Kohle- und Glasfaser für Maker

Die Maker-Szene hat Schritt für Schritt moderne Fertigungstechniken und Materialien für jedermann zugänglich gemacht, die vor einigen Jahren noch der Industrie vorbehalten waren. Dank 3D-Drucker, Lasercutter und CNC-Fräse entstehen individuelle Formteile, die denen aus professioneller Fertigung kaum nachstehen. Warum also nicht auch zu weiteren Hightech-Materialien greifen? Faserverbundwerkstoffe erweitern die Möglichkeiten enorm und ihre Verarbeitung ist durchaus beherrschbar.

Überall, wo es auf geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Festigkeit ankommt, werden heute Faserverbundwerkstoffe aus Kohle-, Glas- oder Aramidfasern verwendet. Diese Materialien übertreffen die Festigkeit von Stahl – bei gleichem oder geringerem Gewicht. Sowohl im Boots- als auch Flugzeugbau wurden diese Werkstoffe bereits in den 1960er Jahren erprobt. Auch im Modellbau gehört die GFK/CFK/AFK-Herstellung seit vielen Jahren zu den Standardtechniken. Erfahrene Modellbauer mögen mir daher verzeihen, dass ich bei dieser Einführung vor allem darauf Wert lege, dem Anfänger einen einfachen Einstieg zu ermöglichen und manche fortgeschrittenen Fertigungstechniken hier auslasse.

Wo PLA & Co. nicht reichen