Make Magazin 5/2018
S. 80
Projekt
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Universalzähler dank Taschenrechner-Hack

Wie Sie alte Smartphones sinnvoll neu nutzen können, haben Sie in den vergangenen Ausgaben gelesen. Noch ein Relikt vergangener Tage wird jetzt abgestaubt und wiederbelebt: der Taschenrechner als universelle Zählmaschine.

Wir Menschen lieben es, Dinge zu zählen: andere Menschen, Geld, Schritte, Blitze, Modelleisenbahnachsen, Sekunden, Sterne im Universum – Ihnen fällt bestimmt etwas ein.

Als Jugendlicher war ich bereit, mehrere Monate Taschengeld in einen TI-52 Taschenrechner zu investieren, nur weil dieser zwischen den Zahlensystemen Dezimal, Binär und Hexadezimal (Klugscheißer-Partywissen: Sedezimal) umrechnen konnte. Von Programmierbarkeit oder der wenig intuitiven HP-typischen umgekehrten polnischen Notation (UPN) war er weit entfernt. Die lässig-peinliche Casio-Taschenrechner-Armbanduhr der 80er blieb ein Jugendtraum. Heute würde sie neben den anderen Rechnern, wie den ausrangierten und damals wie heute völlig überteuerten „Schul-Rechnern“, in der Schublade liegen. In Zeiten, in denen der Windows-Rechner noch immer falsch rechnen kann, wenn man schlicht „2+3×2“ eingibt, er aber die immer noch für mich wichtige Konvertierung von Zahlensystemen beherrscht und auf dem Smartphone unendlich viele Apps das gleiche machen, brauchen wohl nur noch Spezialisten und Mathematiker die Haptik eines Taschenrechners. Aber ich will ehrlich sein: Aus Nostalgiegründen habe ich für das Folgende nicht meine alten Weggefährten zerlegt, sondern mir ein neues billiges Modell besorgt.