Make Magazin 5/2018
S. 6
Leserforum

Leserforum

Kognitive Dissonanz

Editorial, Make 4/18, S. 3

Vielen Dank für das schöne und prägnante Editorial. Ohne Softwarebibliotheken müssten wir auch in der wissenschaftlichen Programmierung das Rad immer wieder neu erfinden. Da gäbe es niemals einen Fortschritt. 30 Jahre Closed-Source in der Chemoinformatik haben mir das in meiner Karriere übrigens schmerzlich vor Augen geführt, wenn Sie mir den Abstecher erlauben. Natürlich interessiert man sich dann irgendwann dafür, wie die Dinge unter der Haube funktionieren, aber erstmal kann man den Legokasten verwenden, ohne sich die Steine vorher schnitzen zu müssen. Natürlich erst, nachdem man das Messer geschmiedet hat.

Christoph Steinbeck

Froh über Processing

Erst seit kurzer Zeit interessiere ich mich wieder für das Reparieren und „Maken“ und bin auf Ihre Zeitschrift gestoßen. Als technikinteressierter Mensch hilft mir Ihre Zeitschrift, Themen besser zu verstehen und einen Zugang zu bekommen. Daher bin ich froh über Tipps zu Processing, weil es Dinge für mich einfacher macht und meine Hemmschwelle reduziert. Mir eine Programmiersprache neben dem Job anzueignen ist aufgrund der verschiedenen Verpflichtungen schwierig, wodurch ich froh bin, dass es solche Angebote gibt. Personen, die Kritik an dem Fortschritt äußern, können gerne weiter „richtig“ programmieren. Wenn jedoch Möglichkeiten wie Processing sich auftun, sollten wir froh sein, dass dieser Themenbereich mehr Personen zugänglich gemacht wird. Auch wenn ein „Profi“ einen Code Zeile für Zeile schreiben wird, so werde ich stolz sein, wenn mein erstes Programm laufen wird, auch wenn ich es mit Processing erstellt habe.

Jürgen Eberhardt

Entlötlitze selber machen

Lieblingswerkzeug: Selbst gebrautes Flussmittel, Make 4/18, S. 18

Kolophonium-Flussmittel habe ich mir auch immer selber zusammengebraut. Als Lösungsmittel habe ich allerdings Spiritus verwendet, was leichter erhältlich ist; und das Kolophonium gibt es auch in Musikgeschäften (Geigerharz). Mit Propanol geht es natürlich auch. Ich habe die Kolophoniumlösung immer auch dazu verwendet, um aus Abschirmlitze – etwa von alten Koaxkabeln – Entlötlitze herzustellen. Einfach in einem flachen Behälter gut tränken und trocknen lassen – fertig.

Peter Leenders

Kein OpenSCAD

Gratis-CAD für Maker, Make 4/18, S. 90

Vielen Dank für euren interessanten Artikel über CAD-Programme. Allerdings habe ich OpenSCAD vermisst! Open Source, braucht keinen Internet-Zugang, kann nicht einfach so vom Hersteller abgeschaltet werden. Der Einstieg ist zwar wenig inituitiv, aber unterdessen gebe ich es nicht mehr her :-) Angefangen habe ich mit Tinkercad, aber meine Projekte bestanden schon bald aus so vielen kombinierten Formen, dass nachträgliche Änderungen so gut wie unmöglich wurden. Seit dem Umstieg auf OpenSCAD ist das alles kein Problem mehr!

Andreas Signer

Ja, OpenSCAD war auch ganz lange auf unserer Liste für den Artikel, aber wir mussten natürlich irgendwo auch aus Platzgründen die Grenze ziehen. OpenSCAD haben wir bereits in der Make-Ausgabe 3/15 ab Seite 130 vorgestellt – seinerzeit wurden damit individuell beschriftete Flaschenclips modelliert. Den Artikel gibt es inzwischen als Gratis-PDF zum Download: https://shop.heise.de/katalog/3d-modeling-mit-openscad

Keine Vorschriften

Oxid statt Oxyd, Leserbrief in Make 4/18, S. 6

Die Antwort von Herrn Koennecke auf den Artikel „Kohle- und Glasfaser für Maker“, die im Leserforum 4/2018 abgedruckt wurde, stößt mir etwas sauer auf. Meines Wissens gibt es keine Vorschriften(!) für Rechtschreibung in Deutschland, außer in Schulen und Behörden. Somit kann jeder „Oxyd“ schreiben, wie er will, von mir aus auch „Oxüd“ ;-)

Harry

Wir werden im Heft wahrscheinlich die Schreibweise „Oxüd“ nicht verwenden, selbst wenn wir damit nicht gegen Vorschriften verstießen (schließlich wünschen wir uns, dass Make-Artikel für möglichst viele verständlich sind). Nebenbei: Die von unserem Autor im Artikel benutzte Schreibweise „Epoxydharz“ findet sich auch noch auf Produkten im Handel, wie auch auf dem Bild auf Seite 124 in Make 3/18 zu sehen ist.

Schwachstellen

CNC für 200 Euro, Make 4/18, S. 112

Schnell gebrochen, schnell repariert: die Fräsmotor-Halterung aus dem 3D-Drucker an der Billig-Fräse.

Zufällig habe ich mir die Maschine schon Anfang des Jahres gekauft, hier meine Erfahrungen: Der ganze Aufbau ist mehr ein Rohbau als eine fertige Maschine. Aber: Mit diesem Gerät habe ich erstmals Kunststoffteile gefräst, Türschilder für Freunde hergestellt und Sperrholzteile (Gehäuse) für meine Nostalgiegeräte. Sicher ist keine große Präzision zu erwarten. Aber für den Anfänger auf diesem Gebiet sind Erfolge wichtiger als „Hightech“. Die „eiernden“ blauen Buchsen (Verbindung Schrittmotor–Welle) habe ich inzwischen getauscht. Außerdem ist mir noch Folgendes passiert: In der Halterung für den Fräsmotor ist durch möglicherweise zu festes Anziehen der Schraube ein Bruch entstanden und der Fräsmotor „durchgerutscht“. Die Reparatur (auf den Fotos zu sehen) ist zwar unprofessionell, aber ich konnte die Fräse schon einen Tag danach wieder in Betrieb nehmen. Die Herstellung der Halterung im 3D-Druckverfahren ist meiner Meinung nach nicht optimal. Insgesamt aber, so denke ich, kann man für diesen Preis nicht mehr verlangen.

W. Noack

Beschichtungsspray für Laser

Schneiden und Gravieren, Make 4/18, S. 126

Sie schreiben, dass es Spays gibt, die mit dem Laser auf Metall eingravieren können. Können Sie mir sagen, welche Sprays dazu geeignet sind?

Werner Staub

Es gibt dort eine ganze Reihe von in Frage kommenden Sprays, zum Beispiel Marksolid (marksolid.de). Spezielle Laser-Markier-Sprays und Pasten sind jedoch recht teuer. Es gibt aber auch Hausmittel, zum Beispiel das Graphit-Spray von Nigrin (etwa 5 Euro). Es wird auf Edelstahl verwendet. Auch Molybdän-Festschmierstoffspray wird benutzt, zum Beispiel Dry Moly von Rocol. Wir haben auch schon gehört, dass schwarze Schuhcreme brauchbare Ergebnisse liefern soll, dies aber nicht selbst ausprobiert. Empfehlung: Vergleichen Sie die Online-Preise der Sprays, es gibt da durchaus Unterschiede von 300 Prozent je nach Händler!