Make Magazin 5/2018
S. 8
Werkstattberichte

Wer schubst schöner?

Jetzt anmelden für die Sumobot Competition im Fablab Lübeck

Bei der zweiten Sumobot Competition des Fablabs Lübeck gilt es erneut, gegnerische Roboter fix aus dem Ring zu befördern. Ganz so schwer wie Sumoringer dürfen Sumobots trotz ihres Namens nicht sein. Bei 1500 Gramm ist bereits Schluss. Die weiteren Regeln der Sumobot Competition erinnern schon mehr an das japanische Kampfspektakel: Wer seinen Gegner aus dem runden Ring befördert oder ihn für 10 Sekunden zur Untätigkeit zwingt, gewinnt. Spätestens nach fünf Minuten ist aber Schluss. Dann gewinnt, wer näher an der Mitte des Rings steht. Bis zur Veranstaltung am 19. Januar 2019 ist es noch eine Weile hin – Zeit genug, eigene Kampfroboter zu entwerfen und anzumelden. Denn die teilnehmenden Bots müssen selbst konstruiert und gebaut werden. Bastler aus Lübeck haben einen Standordvorteil: Im Fablab gibt es verschiedene Workshops, die Themen von Konstruktion bis Löten behandeln.

Während der Kämpfe müssen die Bots auf dem Arenaboden bleiben, dabei dürfen sie sowohl gesteuert werden als auch autonom fahren. Kabelsteuerungen sind nicht erlaubt. Schließlich müssen die Bots möglichst sicher gebaut sein, um niemanden zu verletzen, und dürfen nicht mit Messern, Schusswaffen und anderen gefährlichen Dingen ausgestattet werden. Den erfolgreichen Teams winken Preise wie eine kostenlose Jahresmitgliedschaft im Fablab, ein Make-Jahres-Abo oder Arduino-Sets. Anmeldeschluss für die Sumobot Competition ist der 8. Januar 2019. —hch

Förderung für Offene Werkstätten

Explore unterstützt Jugendprojekte

Bild: Apolonia Wieland, apoloniawieland.com

Der Wettbewerb „explore“ unterstützt Projekte aus offenen Werkstätten, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 30 Jahren richten und das Interesse am Selbermachen fördern. Neben ihrem Fokus auf Umwelt- und Ressourcenbewußtsein konfrontierten offene Werkstätten junge Leute mit der Frage, wie sie leben wollen, und helfen beim Finden und Stärken eigener Fähigkeiten und Interessen. Fablabs und Makerspaces geben dabei die Möglichkeit, Projekte selbstständig umzusetzen und gleichzeitig von Unterstützung aus der jeweiligen Gemeinschaft zu profitieren.

Zwischen fünf und sieben Initiativen sollen über den Wettbewerb mit jeweils bis zu 12.000 Euro gefördert werden. Dazu gibt es zwei einmalige Preisgelder für Werkstätten, die ihre Projekte besonders nachvollziehbar dokumentieren. Bewerbungsschluss ist der 20. Oktober 2018. Auf dem jährlichen Netzwerktreffen der Offenen Werkstätten vom 16. bis 18. November werden die ausgewählten Projekte vorgestellt – der Verbund Offener Werkstätten organisiert auch den Wettbewerb, gefördert duch die Drosos Stiftung und die anstiftung. —hch

Lasercutter-Workshop im OpenLab

Studierende bauen den Laser Duo

Bild: HSU

Stahl, Kupfer oder Marmor – der Laser Duo soll alles schneiden oder zumindest gravieren. Dafür bringt das Gerät gleich zwei Lichtquellen mit und ist äußerst robust aufgebaut. Studierende der tunesischen Ecole Nationale d’ Ingénieurs (ENIT) bauten ihn im August im Feldversuch zusammen mit Erfinder Danielle Ingrassa, um das Open-Source-Projekt auf Herz und Nieren zu testen. Am Ende des vierwöchigen Workshops stand ein funktionstüchtiger Lasercutter, dessen riesiger Bauraum von keinem anderen Open-Source-Projekt übertroffen werden dürfte. Neben den 150 × 100 Quadratzentimetern Schneidfläche verfügt der Laser Duo über CO2-Laser und einen YAG-Kristalllaser, mit denen unterschiedliche Materialien von Holz über Stahl bis hin zu Marmor bearbeitet werden können. Erst im Juli hatte Ingrassa vom Fablab Kamp-Lintfort sein Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnächst soll dann die Nachbauanleitung erscheinen. Zuhause wird das Design aus Aluminium nicht unbedingt nachbaubar sein, für Hackerspaces und Fablabs ist es allerdings ein interessantes Projekt.

Durchgeführt wurde der Workshop daher im Hamburger OpenLab der Helmut-Schmidt-Universität (HSU). Künftig sollen dort alle eingesetzten Maschinen durch Open-Source-Geräte ersetzt werden, so Laborleiter Dr.-Ing. Tobias Redlich. Die Zusammenarbeit der HSU und der ENIT ist durch das Forschungsprojekt Twinning for Innovation entstanden, das den Technologieaustausch von Fablabs aus den deutsch- und arabischsprachigen Räumen fördert. Auch die Studierenden aus Tunis wollen das erworbene Wissen künftig an ihrer Hochschule einbringen. —hch