Make Magazin 5/2018
S. 120
Werkstatt
Aufmacherbild

MaXYposi bestückt Platinen

Manche Ideen ergeben sich schlicht aus einer Notwendigkeit – wie unser Bestückungsautomat für Kleinserien: Die SMD-Handbestückung wird ab 5 Platinen lästig, aber kaum ein Lohnbestücker gibt sich gern mit Aufträgen unter 100 Stück ab. Für alles dazwischen klaffte eine Lücke, die wir in unserer Werkstatt mit einem preiswerten Eigenbau geschlossen haben.

Auch wenn der Autor von sich behaupten kann, SMD-Platinen nach langjähriger Übung deutlich schneller bestücken zu können als solche mit bedrahteten Bauteilen, so ist die Fertigung einer Musterserie oder eines Kleinauftrags mit vielleicht 10 oder 20 Platinen immer noch eine mühsame Angelegenheit. So etwas zu einer professionellen Bestückungsfirma zu geben scheidet schon wegen der einmaligen Einrichtungskosten aus – dem Bestückungsautomaten ist es egal, ob er 10 oder 1000 Platinen fertigt, aber die Aufrüstungskosten für die Maschine fallen immer an. Schon bei weniger umfangreichen Projekten kommen hier gern 500 bis 700 Euro zusammen.

Davon abgesehen sind Kleinaufträge unter 100 Platinen für den Bestücker wenig lukrativ, und wenn man mit seiner 25er-Serie nicht gleich abgewimmelt wird, muss man oft ein paar Wochen auf einen freien „Slot“ in der Fertigung warten – und bekommt dann SMD-Widerstände für horrende vier Cent pro Bauteil abgerechnet, die man daheim noch massenweise auf losen Streifen herumliegen hat, für einen Zehntelcent das Stück. Deshalb liebäugelten wir schon immer mit einem eigenen Bestückungsautomaten. Doch selbst einfachste Maschinen aus dem AliExpress-Angebot sind nicht unter 2500 Euro zu haben – zuzüglich Transport, Zoll und EUst, versteht sich.