Open Press Project
Mit einem 3D-Drucker lassen sich nicht nur andere 3D-Drucker erstellen. Auch die jahrhundertealte Druckerpresse gibt es im Miniformat für den Hausgebrauch. Der Kölner Student Martin Schneider hat eine günstig nachdruckbare Form entwickelt. Seine Open Press macht Drucke von Radierungen, Holz- und Linolschnitten sowie weiteren Vorlagen mit Relief möglich – allerdings nur bis zu einer Größe von 70 mm × 100 mm. Die mit Farbe bestrichene Vorlage und das Papier werden auf ein Druckbett gelegt und anschließend durch zwei gegenläufige Druckzylinder gepresst. Dabei ist Handarbeit angesagt, denn die Maschine wird mit einer kleinen Kurbel betrieben.
Fünf Monate, zehn Prototypen und über ein Kilo Filament stecken in der Entwicklung der Open Press. Neben etwas PLA sind für den Zusammenbau noch zwei Schrauben und Muttern nötig. Die Materialkosten liegen, so Schneider, bei rund fünf Euro. Seien Druckerpressen aufgrund ihrer Größe bisher spezialisierten Werkstätten vorbehalten gewesen, könnten sie nun in jedem Haushalt stehen. Für das kommende Jahr plant Schneider, mit der Open Press gedruckte Kunstwerke zu sammeln und auszustellen. Ab dem 15. März soll die Open Press Collection zunächst in Köln zu sehen sein. Anschließend sollen weitere Ausstellungen sowie Workshops folgen. Wer mitmachen möchte, hat noch bis zum 31. Dezember Zeit, erst eine Presse und anschließend Bilder zu drucken. —hch