Blinkende Lichter, viele viele Kabel und immer wieder die Rakete Fairydust – die Filmemacherin Sandra Trostel hat mit „All Creatures Welcome“ eine bunte Doku über die Hackerszene gedreht. Dafür war sie in den vergangenen Jahren auf dem Chaos Communication Camp und Kongressen unterwegs, um die Atmosphäre rund um Laptops, Mateflaschen und Elektronikbasteleien einzufangen. Herausgekommen ist ein Film, der die Geschichte und Ideen des Chaos Computer Clubs irgendwo zwischen Computerspiel und Science-Fiction-Serie aufbereitet.

Um den Film möglichst frei zugänglich zu machen, hat Trostel ihn zu großen Teilen mit Crowdfundings finanziert. Seit Anfang des Jahres steht er nun unter einer Creative-Commons-Lizenz und kann etwa von Makerspaces kostenfrei gezeigt werden. Auch das ungeschnittene Rohmaterial soll folgen, damit aus dem Film ein interaktives Projekt entstehen kann: Künftig soll es eine Plattform geben, um sich eine eigene Version der Doku zu schneiden. Aus einem Chor-Workshop auf dem Kongress für den Film-Soundtrack ist außerdem das Fairy Bot Orchestra entstanden. Geplant ist ein Album mit elektronischer Chormusik, das remixt werden darf. —hch

sandratrostel.de/acw

Mehr als 100 Zuschauer folgten Ende Januar dem Aufruf des Fablab Lübeck im Technikzentrum Lübeck zur zweiten Austragung der Sumobot Competition. Viele Kinder und Jugendliche fieberten mit den Teams mit, als es um die Frage ging, welcher Roboter am Ende als letzter im Ring stehen würde und alle Gegner aus der Kampfarena geschoben hat. Bis kurz vor dem Start optimierten einige Teams noch die Räder und Gleisketten ihrer Gefährte. Wie später zu sehen war, ist Traktion eins der Hauptkriterien, mit dem sich die Gewinner von den Verlierern abheben.

Sobald der Countdown heruntergezählt war und die beiden Kontrahenten aufeinander losgingen, packte das Publikum das Kampffieber. Jeder Angriff, jede Parade oder Riposte wurde bejubelt. Es wurde mitgelitten, wenn ein Bot waghalsig knapp am Abgrund entlang rutschte oder beide Kämpfer sich mit durchdrehenden Rädern quer über die Bühne schoben. Hier stand der Spaß im Vordergrund und auch wenn es ein kurzes Intermezzo war, weil die Fernbedienung versagte oder ein Lenkfehler zur selbstverschuldeten, kampflosen Niederlage führte, waren die Teams ausgelassen, der Gegner wurde beglückwünscht und die Gunstzuweisungen des Publikums waren wankelmütig wie das Spielgeschehen. Am Ende siegten die Vorjahressieger „GreifVelox“ mit ihrem komplett neu entwickelten „DonQuiBote“. Vielleicht können sie im kommenden Jahr zum Hattrick ansetzen. —fls

heise.de/-4283340

sumobot.fablab-luebeck.de