Make Magazin 4/2019
S. 26
Lieblingswerkzeug

Klingeldraht

Klingeldraht, auch Schaltdraht genannt, wird in unterschiedlichen Durchmessern angeboten. Gängig sind 0,6 oder 0,8 mm als Einzel-, Doppel- oder Dreifachader in allen möglichen und unmöglichen Farbkombinationen. Klingeldraht kostet nicht viel. Beim Resteverkauf oder auf dem Trödelmarkt bekommt man eine 25m-Rolle schon für 2–5 Euro, 50m-Rollen sind oft für knappe 10 Euro erhältlich, und manchmal stößt man sogar auf 100m-Rollen. Die abgelagerte Qualität aus alten Beständen der Telekom oder anderen Firmen reicht für unsere Zwecke vollkommen aus. So richtig neu im Geschäft ist der Draht natürlich deutlich teurer.

Statt aufgebogener Büroklammern kann man zum Entstopfen von Klebstofftuben auch Klingeldraht verwenden und im Anschluss auch gleich kleine Mengen Klebstoff damit auftragen.
Auf Breadboards lässt er sich genauso gut stecken wie die teureren Drahtbrücken.

Eine Rolle Klingeldraht hängt bei mir seit vielen Jahren immer griffbereit in der Bastelecke. Viele zuerst scheinbar schwierige und nervige Fälle im Bastelalltag kann man damit sehr einfach, schnell und zuverlässig lösen. Zum Beispiel lassen sich verstopfte Klebstofftuben mit Klingeldraht einfach wieder freibohren. Um beim Material zu bleiben – auch der Auftrag kleinster Klebstofftröpfchen ist mit Klingeldraht kein Problem. Und beim Verkleben befestigt man die Teile einfach mit dem Draht aneinander, bis der Kleber getrocknet ist.

Man kann ihn auch für das Fixieren kleiner Teile zum Lackieren verwenden und im Modellbau damit sogar Scharniere anfertigen. Aber auch für fehlende Verbindungen auf dem Breadboard ist der Draht sehr nützlich. Genauso eignet er sich, um elektrische Komponenten provisorisch anzuschließen und auch als vorübergehende Prüfspitze funktioniert ein Stück Klingeldraht sehr gut. esk