Make Magazin 5/2019
S. 30
Was uns inspiriert

Epoxyd-Platinenmaterial

Epoxyd-Platinenmaterial haben alle Menschen, die mit Elektronik basteln, früher oder später in der Hand. Denn fast jedes elektronische Gerät enthält Platinen. Seit ich vor langer Zeit durch einen Ferienjob bei einem Funkelektroniker gelernt habe, wie schön und vielseitig man mit dem Material arbeiten kann, verwende ich es – meist in der günstigen einseitig kupferbeschichteten Variante – allerdings hauptsächlich für provisorische Aufbauten.

Mit dem Platinenmaterial kann man aus verschiedenen Gründen schön arbeiten. Es lässt sich kinderleicht mit der Bügelsäge oder Laubsäge zurechtsägen und mit einem Akkuschrauber oder Handbohrer kann man mühelos Löcher hineinbohren. Will man größere Flächen bearbeiten, so kann man mit einem Multitool oder einem Gravurgerät leicht in die Oberfläche des Materials fräsen und es zum Beispiel auch beschriften. Darüber hinaus kann man die kupferkaschierten Seiten ohne großen Aufwand miteinander verlöten.

Insbesondere bietet es sich auch dafür an, eine durchgängige Massefläche herzustellen, an die man einfach Kabel löten kann. Vermutlich eignet es sich sogar für das Löten von HF-dichten Gehäusen. Wenn man einen Lötpunkt benötigt, um Kabel zu verbinden, dann fräst man sich den einfach ins Material. Will man Elemente nicht direkt auf der Leiterplatte anbringen, so kann man sich aus Messingrohr Abstandsröhrchen zurechtsägen und diese einfach auflöten. esk