Make Magazin 5/2019
S. 82
Report
Aufmacherbild
Die ESP8266-Platine, die Alexander Wilms für seine Zwecke entworfen hat. Bild: Ivan Marjanovic/Shutterstock.com

Der IoT-Bienenstock

Es summt und brummt – rund um die kleine Box mit der Solarzelle herum schwirren Bienen. Die Insekten tragen schwer an ihren Pollenhöschen und haben vermutlich keine Ahnung, dass die Box einen Minirechner enthält, der regelmäßig Innen- und Außentemperatur sowie das Gewicht der Beuten live ins Internet überträgt – alles mit dem Ziel, die Bienen möglichst in Ruhe zu lassen.

Alles fing damit an, dass ich die Website meines Imkervereins betreuen sollte“, erinnert sich Alexander Wilms, Imker aus Niederkrüchten in der Nähe von Mönchengladbach. Als Berater einer IT-Firma, die eine Monitoring-Software entwickelt, kenne er sich doch schließlich mit Technik aus, meinte ein Kollege aus dem Imkerverein Nettetal. Das mit der neuen Website hat dann eine Weile gedauert, aber die Kombination aus Imkern und Technik fand Alex sofort spannend.

Kurze Zeit später hörte er, dass andere Imker wie Markus Euskirchen und Clemens Gruber eine Bienenwaage und andere Überwachungslösungen konstruierten (Links zu diesen Projekten und zu den erwähnten Tools siehe Kurzinfo). Die beiden Berliner begannen bereits 2011 mit der Arbeit an Hiveeyes, einem Open-Source-Toolkit, das auf kostengünstige, stromsparende Hardware setzt. Diese ist nötig, will man minimalinvasiv imkern und möglichst viele Informationen über den Zustand des Stocks sammeln, ohne ihn öffnen zu müssen, was wiederum die Bienen stören würde.