Make Sonderheft 2019
S. 82
Report
Aufmacherbild
Bild: KUKA AG

Roboterarme

Vom Investitionsgut zum Maker-Spielzeug: Manipulatoren und Roboterarme sind nicht mehr nur großen Produktionsbetrieben vorbehalten, sie erobern dank eines massiven Preisverfalls nun auch Bastelkeller, Klassenzimmer und Fablabs. Wir zeigen das Funktionsprinzip und eine Auswahl käuflicher Roboterarme.

Von SCARA-, Delta- und Portalrobotern unterscheiden sich Roboterarme (oder genauer: Gelenkarmroboter) durch ihre dem menschlichen Arm angenäherte Form – was der Name schon verrät. Die eher schlanke Bauweise erfordert im Vergleich zu den Erstgenannten eine komplett andere Mechanik: Während zum Beispiel Portalroboter ihre Arbeitslast auf mehrere Stützpunkte verteilen können, müssen sich Gelenkarmroboter komplett auf die Spielfreiheit der Gelenke und eine möglichst geringe Durchbiegung und Torsion der tragenden Teile verlassen.

Nicht umsonst bestehen die Gliedmaßen eines Industrieroboters aus geschmiedetem Stahl oder Stahlguss, was maßgeblich zum – gemessen an der Tragkraft – enormen Gesamtgewicht beiträgt. Der kleine Kuka-Industrieroboter Cybertech Nano KR10 trägt zum Beispiel 10kg, wiegt aber selbst 165kg – ohne Steuerungseinheit. Zur Traglast wird auch der sogenannte Effektor gezählt, das ist die „Hand“ des Roboters (zum Beispiel Greifer, Fräswerkzeug oder Schweißzange). Bei 1,4m Reichweite erreicht das Gerät immerhin eine Wiederholgenauigkeit von 4/100mm, man könnte damit also ohne weiteres einen überdimensionalen 3D-Drucker bauen.