Make Magazin 5/2020
S. 18
Make
Test

3D-Einsteigerdrucker Prusa Mini

Der Mini ist der kleine Bruder des Original Prusa i3 MK3S, den wir in Make 1/20 (S.120) begeistert getestet haben. Wer keine ganz so große Maschine braucht und weniger als 400 Euro ausgeben will, findet jetzt im Mini den idealen 3D-Drucker – gerade auch als Einsteiger.

Den Prusa Mini bekommt man für 379 Euro direkt im Online-Shop des Herstellers Prusa Research. Während man sich bei den größeren FDM-Druckern aus dem gleichen Haus entscheiden kann, ob man ein Fertiggerät oder einen Bausatz kauft (und über 200 Euro spart), wird der Mini stets als ein Mittelding geliefert. Sprich: Man muss ein paar vormontierte Baugruppen zusammenmontieren, wobei man insgesamt vier (!) Schrauben eindreht und ein paar Kabel einsteckt. Dass wir am Ende dann aber doch vom Auspacken über die Montage und das erste Kalibrieren bis zum ersten 3D-Druck gut anderthalb Stunden beschäftigt waren, liegt daran, dass der Zusammenbau an manchen Stellen doch etwas Geduld erfordert, etwa wenn das Flachbandkabel des Displays durch einen schmalen Schlitz gefummelt oder mit einer langen Gewindeschraube hinter einem ausladenden Gehäuseteil in einen frei rutschenden Nutenstein gezielt werden muss. Dank angeformter Anschläge gibt es aber kein Rätselraten in Bezug auf die vorgesehene Position, man kann da nicht viel falsch machen. Die deutsche Bauanleitung liegt gedruckt bei und lässt keine Fragen offen, wenn auch die Bilder durch das A5-Format ein wenig klein geraten sind. Wer lieber Videos schaut, kann sich aber auch auf YouTube den Aufbau von Joe Prusa persönlich zeigen lassen – das dauert keine Viertelstunde (siehe Link).

Startbereit

Beim ersten Start führt der Drucker einen Selbsttest durch, um mögliche Fehler zu finden, die beim Aufbau passiert sind. Der Test wird auf dem großen Farbdisplay ausführlich dokumentiert, dessen Menü sich auf diverse Sprachen einstellen lässt, unter anderem auf Deutsch. Zur Steuerung des Druckers gibt es ein einziges Dreh-Drück-Rad, das mit seinen drei Armen etwas gewöhnungsbedürftig gestaltet ist, erinnert es doch zusammen mit dem Display ein klein wenig an einen altertümlichen Safe aus einem Cartoon. Aber es lässt sich gut bedienen und man läuft keinesfalls Gefahr, versehentlich zu drücken, wenn man nur drehen will (was bei den eleganter gestylten Dreh-Drück-Rädern anderer Drucker durchaus passiert).