Tipps & Tricks

Beim Bau des ferngesteuerten Luftkissenboots aus der Make-Ausgabe 4/19 (S. 74) habe ich mir überlegt, ob ich als Schürze nicht eine vorhandene 3D-Druckfilamentverpackung nutzen kann. Meine Tochter spielte gerade mit dem Lötkolben und selbstklebender Alufolie, als mir der entscheidende Einfall kam: Man klebt einfach etwas Alufolie über die Nähte, die man verschweißen möchte und fährt dann mit dem Lötkolben bei etwa 280 °C mit leichtem Druck kontinuierlich die Nahtstelle entlang 1. Durch die Alufolie wird die Wärme etwas verteilt und unter der Lötkolbenspitze entsteht eine saubere Naht 2, die sogar wasserdicht ist 3. Wer die Folie auch gleichzeitig zuschneiden möchte, macht eine doppelte Nahtstelle und führt den Lötkolben langsamer und mit mehr Druck die äußere Naht entlang – die Folie kann dann später sehr leicht entlang dieser äußeren Naht getrennt werden.

Der Lötkolben eignet sich auch hervor­ragend zum Zusammenschweißen von 3D-Druckteilen (alternativ zu den Klebetechniken aus Make 6/20, S. 114), und zwar ohne, dass man dafür die Lötkolbenspitze einsauen müsste. Man schneidet dazu aus 0,7mm dickem Kupferblech einen Streifen von etwa 6mm × 40mm und rollt ein Ende über eine Rundzange. In dieses Ende steckt man den (noch kalten!) Lötkolben 4. Stellen Sie die Lötkolbentemperatur wieder auf etwa 280 °C und warten Sie, bis das Kupfer etwas farbig anläuft. Die Kupferfahne wird dann kurz zwischen die zu verklebenden Bauteile gehalten und nach wenigen Sekunden seitlich herausgezogen 5. Die Bauteilverbindung lässt sich dann noch für kurze Zeit leicht korrigieren, aber härtet schnell aus und ist dann haltbarer als jeder Bastelkleber. Die Kupferfolie kann man leicht mit einer Schere schneiden und dadurch die Form der Fahne, falls erforderlich, der Form der zu verklebenden Bauteile anpassen.