MIT Technology Review 11/2016
S. 46
Horizonte
3D-Druck

Empfehlung des Tages: Frisch gedruckt

Viele versuchen sich an 3D-Druckern für Lebensmittel. Meistens können sie aber nur eine Zutat verarbeiten. Der New Yorker Maschinenbauingenieur Hod Lipson verspricht eine Maschine, die alles kochen und backen kann. Von Pizza bis zu Polenta.

Hunger? Klar doch, da wirft der Heimgekehrte am Feierabend den 3D-Drucker in der Küche an und druckt sich eben schnell eine Pizza mit den Lieblingszutaten. Teigpaste, Tomatensoße, Champignons, Thunfisch, Käse – die Maschine hat alle Ingredienzen parat. 15 Minuten und das Mahl ist fertig. So schnell ist kein Lieferservice, keine Fertigpizza so individuell.

Zum Dessert vielleicht noch eine Pannacotta mit Himbeerspiegel aus demselben Drucker, exakt 250 Kilokalorien und nicht mehr, damit der Esser auch nicht ansetzt. So in etwa sieht die Vision des amerikanischen Maschinenbauingenieurs Hod Lipson von der Columbia University in New York aus. Ein 3D-Drucker, der wie ein digitaler Koch alle Speisen, ob heiß oder kalt, zubereitet – das ist für ihn anstelle von Töpfen und Pfannen das Herzstück der Küche der Zukunft. Einen Prototyp kann Lipson schon vorweisen. Gemeinsam mit Studenten hat er in seinem Creative Machines Lab (CML) ein Gerät entwickelt, das an einen Kaffeeautomaten erinnert. Es verfügt über insgesamt sechs Düsen, aus denen mit Pasten, Gelen oder Cremes die Zutaten für eine Mahlzeit kommen.