IT-Sicherheit
Einloggen mit Gehirnströmen
Nach Fingerabdrücken und Irismustern könnten Computer und Smartphones schon bald Hirnströme nutzen, um befugte von unbefugten Nutzern zu unterscheiden. Denn John Chuang und Kollegen von der University of California in Berkeley haben gezeigt, dass man für diese Zwecke preisgünstige Hirnschnittstellen-Headsets verwenden kann.
Dass die EEG-Muster sich prinzipiell als biometrische Merkmale für Zugangskontrollen eignen, ist genau genommen nicht ganz neu: Schon 2005 konnten Julie Thorpe und Kollegen von der University of Ontario erstmals zeigen, dass „Passthoughts“, also im Geist gesprochene Passwörter, EEG-Muster erzeugen, die spezifisch genug sind, um User voneinander zu unterscheiden. Allerdings verwendeten Thorpe und Kollegen, wie auch andere Forscher nach ihnen, EEG-Kappen mit bis zu 24 Elektroden, die mit einem leitfähigen Gel auf der Kopfhaut platziert werden.
Chuang und sein Team setzen dagegen auf wesentlich einfachere Hardware, die für Computerspiele verwendet wird. Das NeuroSky MindWave Headset etwa misst Hirnströme über eine Elektrode, die auf der Stirn des Users aufliegt. Die Forscher bauten diese Elektrode in einen Ohrhörer ein. Zwölf Probanden ließen die Forscher dann jeweils zweimal fünf verschiedene Denkaufgaben erledigen – sich zu entspannen beispielsweise, sich eine Bewegung vorzustellen oder im Geist ein kurzes Lied zu singen. Das System erkannte die Person mit einer Treffergenauigkeit zwischen 72 und 80 Prozent. WOLFGANG STIELER