VERKEHR

Der Volks-Tesla

Klassisches Aussehen, ungewöhnliche Daten:Chevys E-Auto Bolt. *Rendering: Chevrolet*

General Motors greift Tesla frontal an. Zum Jahresende startet die Produktion des Chevrolet Bolt („Blitz“). Der batterieelektrische Minivan wiegt 1,6 Tonnen, hat 150 Kilowatt Leistung und 60 Kilowattstunden Speicherkapazität – so viel wie die Basisversion des Tesla Model S zur Markteinführung und mehr als das Doppelte der Wettbewerber in der Kompaktklasse. Genug für eine Reichweite von gut 320 Kilometern im US-Messzyklus.

Weil die Marke Chevrolet in Deutschland nicht mehr angeboten wird, könnte der Bolt als Opel zu uns kommen. Opel kommentiert Spekulationen dazu nicht. Trotzdem ist offensichtlich, dass nach der Streichung des Ampera (siehe TR 9/2011, S. 8) eine Lücke im Portfolio klafft, die der Bolt schließen könnte – es gibt zurzeit kein einziges E-Auto von Opel.

Chevy nennt einen Preis von rund 30000 Dollar ohne Mehrwertsteuer, die Steuerförderung von 7500 Dollar schon eingerechnet. In Deutschland dürften also rund 40000 Euro fällig werden. CHRISTOPH M. SCHWARZER

MEDIZIN

Nie wieder Herpes

Das Herpes-simplex-Virus (im Foto rund und blau) verursacht die unangenhmen Bläschen, unter denen viele bei Stress leiden. *Foto: Volker Brinkmann/SPL/Agentur Focus*

90 Prozent der Deutschen tragen das Herpes-Virus in sich. Doch meist schlummern die Viren inaktiv in den Nervenzellen. Dass Stress die Plagegeister wieder zum Leben erwecken kann, ist bekannt. Doch das US-Forscherteam um Anna Cliffe von der University of North Carolina hat erst jetzt den Schalter identifiziert, der die Viren aktiviert.

Normalerweise ist ihr Erbgut durch Methylanhänge blockiert. Anhand von infizierten Mäuse-Neuronen stellten die Forscher fest, dass Stresshormone über eine Proteinkaskade Phosphorgruppen freisetzen, die diese Methylbremsen gerade so weit lockern, dass die Viren aktiv werden und sich vermehren können. Falls der gleiche Mechanismus auch für Menschen nachgewiesen werden kann, böte er einen guten Ansatz für eine Herpes-Therapie. INGE WÜNNENBERG

CHEMIE

Vier neue Elemente

Lemmium: Geht es nach 150000 Heavy-Metal-Fans, wird Ununpentium, eines der vier neuen Elemente im Periodensystem, nach Lemmy Kilmister benannt, dem verstorbenen Leadsänger von Motörhead. Doch das Vorschlagsrecht für die Hauptgruppenelemente Uut (Ununtrium 113), Uup (Ununpentium 115), Uus (Ununseptium 117) und Uuo (Ununoctium 118) liegt nach den Regeln der International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) bei den Entdeckern: Wissenschaftlern des russischen Joint Institute for Nuclear Research Dubna, am Lawrence Livermore National Laboratory und am Oak Ridge National Laboratory.

Forschern gelang es, die neuen Elemente in den letzten zwölf Jahren wiederholt bei kontrollierten Kollisionen leichterer Atomkerne in Schwerionenbeschleunigern zu erzeugen. Allerdings zerfielen sie in Sekundenbruchteilen wieder. Mit der offiziellen Bestätigung vervollständigen die vier Elemente die 7. Periode des Periodensystems. Bisher erfolglos versuchten die Kernphysiker die etwas schwereren Elemente 119 und 120 zu erzeugen. JAN OLIVER LÖFKEN