WOHNEN
Autark leben auf dem Wasser
Hausboote lassen sich nicht einfach ans Strom- und Wassernetz anschließen. Mehrere Fraunhofer-Institute entwickeln deshalb ein autarkes Hausboot. Es soll 2017 auf einem See bei Hoyerswerda schwimmen.
Der Strom kommt aus Solarzellen und Lithium-Ionen-Akkus. Als Heizung dient ein Salzhydrat-Kamin. Brennt das Feuer, wird das Salzhydrat flüssig und nimmt Wärme auf, die sich nahezu unbegrenzt speichern lässt. Um die Energie wieder abzugeben, treten funkbasierte „Kristallisationsauslöser“ in Aktion – ähnlich wie beim Taschenwärmer.
Wasch- und Toilettenwasser wird getrennt in geschlossenen Kreisläufen wiedergewonnen. Um das Schiff auch phasenweise nutzen zu können, etwa als Ferienhaus, soll sich die Wasseraufbereitung per Knopfdruck ein- und ausschalten lassen. Bei einer biologischen Kläranlage wäre das nicht möglich. Daher setzen die Forscher allein auf eine chemische und physikalische Wasseraufbereitung – unter anderem durch Photokatalyse, Elektrochemie und selbst entwickelte Keramikmembranen. Etwa viermal im Jahr muss die übrig gebliebene Festmasse entsorgt werden. BEN SCHWAN