ENERGIE
Vier auf einen Streich
Eine Multi-Windkraftanlage testet der dänische Windradbauer Vestas auf dem Gelände des Energie-Forschungsinstituts Risø. Statt eines nur dreiblättrigen Windrads werden dabei gleich vier Turbinen an einem Turm befestigt. Die Ingenieure hoffen so in ähnliche Leistungsbereiche zu kommen wie mit modernen Großturbinen, die allerdings zugleich wesentlich teurer sind. Man sucht also nach einer kostengünstigen Bauart und will die Logistikkette vereinfachen. Vestas und die Technische Universität Dänemark (DTU) streben mit ihrer Versuchsanlage an, die geltenden Skalengesetze auszuhebeln, heißt es.
Das Unternehmen nutzt dabei einen alten Bekannten: den Windradtyp V29, der in den 1990er-Jahren tausendfach produziert wurde. Die Anlage hat einen Rotordurchmesser von 29 Metern und eine Nennleistung von 225 Kilowatt. Überarbeitet und mit einer modernen Steuerung ausgestattet, bekommt die Turbine ein zweites Leben: Je zwei Maschinen werden an Auslegern an einem 74 Meter hohen Turm befestigt. Damit die Propeller den sich ändernden Windrichtungen angepasst werden können, lassen sich die gesamten Ausleger um den Turm drehen. DANIEL HAUTMANN