MIT Technology Review 6/2016
S. 14
Aktuell

ENERGIE

Vier auf einen Streich

Versuchsprojekt: Windkraftanlage mit vier Turbinen im dänischen Risø. Foto: Vestas

Eine Multi-Windkraftanlage testet der dänische Windradbauer Vestas auf dem Gelände des Energie-Forschungsinstituts Risø. Statt eines nur dreiblättrigen Windrads werden dabei gleich vier Turbinen an einem Turm befestigt. Die Ingenieure hoffen so in ähnliche Leistungsbereiche zu kommen wie mit modernen Großturbinen, die allerdings zugleich wesentlich teurer sind. Man sucht also nach einer kostengünstigen Bauart und will die Logistikkette vereinfachen. Vestas und die Technische Universität Dänemark (DTU) streben mit ihrer Versuchsanlage an, die geltenden Skalengesetze auszuhebeln, heißt es.

Das Unternehmen nutzt dabei einen alten Bekannten: den Windradtyp V29, der in den 1990er-Jahren tausendfach produziert wurde. Die Anlage hat einen Rotordurchmesser von 29 Metern und eine Nennleistung von 225 Kilowatt. Überarbeitet und mit einer modernen Steuerung ausgestattet, bekommt die Turbine ein zweites Leben: Je zwei Maschinen werden an Auslegern an einem 74 Meter hohen Turm befestigt. Damit die Propeller den sich ändernden Windrichtungen angepasst werden können, lassen sich die gesamten Ausleger um den Turm drehen. DANIEL HAUTMANN

der deutschen Unternehmen waren im letzten halben Jahr schätzungsweise von „Ransomware“ betroffen also der Verschlüsselung eigener Daten durch eindringende Hacker. Das ergab eine Online-Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik mit knapp 600 Teilnehmern. Elf Prozent der Betroffenen berichten vom Verlust wichtiger Daten.

ENERGIE

Eine Solarzelle für jedes Wetter

Bei Regen erzeugen klassische Photovoltaikanlagen bisher keinen Strom. Ein Team um Qunwei Tang vom Institut für Materialwissenschaften der Ocean University of China in Qingdao hat nun eine Allwetter-Solarzelle entwickelt, die sowohl Lichtstrahlen als auch Regentropfen in Strom verwandeln kann.

Dazu haben die Wissenschaftler Solarzellen mit einem hauchfeinen transparenten Film aus Graphen überzogen, der aus Photovoltaikmodulen zusätzlich eine Art Kondensator macht. Zwischen der Kohlenstoffschicht, den im Regen enthaltenen Salzen wie Natrium oder Kalzium sowie dem Wasser entwickelt sich bei schlechtem Wetter ein elektrisches Potenzial, das sich zur Energieerzeugung nutzen lässt.

In Laborversuchen mit einer graphenbeschichteten Grätzel-Zelle wurden den Forschern zufolge immerhin „Hunderte Mikrovolt“ erzeugt – mit leicht salzigem Wasser, das man zur Regenwassersimulation eingesetzt hat.

Allerdings konnte die Zelle nur 6,5 Prozent der erzeugten Energie umwandeln, reguläre Solarzellen schaffen 20 Prozent und mehr. Dieser Wirkungsgrad soll sich aber noch steigern lassen, um eine echte Allwetter-Solarzelle zu schaffen, hoffen die Forscher. BEN SCHWAN