MIT Technology Review 1/2017
S. 84
Meinung
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Illustration: Andy Friedman

Ein kühnes Ziel zu viel?

Tesla-Gründer Elon Musk wird zu Recht für seinen technologischen Weitblick bewundert. Aber seine jüngsten Pläne könnten selbst für ihn zu waghalsig sein.

Elon Musk hat seine Firma zwar nach dem genialen Ingenieur Nikola Tesla benannt, aber vieles an ihm erinnert an dessen Erzrivalen Thomas Alva Edison: Als dieser sich stur weigerte, auf Wechselstrom zu setzen, und sich stattdessen lieber mit Phonographen und Filmkameras beschäftigte, drängten seine Partner ihn aus der eigenen Firma – mit 46 Jahren.

Musk ist nun 45. Und viele fragen sich, ob er sich nicht ebenfalls verzettelt. Er baut gerade die größte Batteriefabrik der Welt, arbeitet an einem E-Auto für jedermann, leitet den Raketenbauer SpaceX und will den Mars besiedeln. Und nun übernimmt Tesla auch noch den Photovoltaik-Anbieter SolarCity für 2,6 Milliarden Dollar in Aktien. Mitte November stimmten 85 Prozent der Anteilseigner einer Übernahme zu. Musk selbst enthielt sich seiner Stimme. Er hatte SolarCity mitgegründet und sitzt dort im Aufsichtsrat. Lyndon and Peter Rive, CEO und Technikvorstand von SolarCity, sind Cousins von ihm.