MIT Technology Review 12/2017
S. 103
Meinung

Android-smartphones

Weniger Spielereien, mehr Updates!

Wer sich das neue Smartphone von Google, das Pixel 2, zulegt, für den ist die schicke Hardware schon fast eher ein Bonus. Denn das überzeugendste Argument für das Gerät des Android-Entwicklers Google ist die laufende Versorgung mit Updates, die kein anderer Hersteller von Android-Smartphones liefert. Google garantiert Usern drei Jahre lang neue Android-Versionen und Sicherheits-Updates. Und zwar nicht erst nach monatelanger Wartezeit wie bei den anderen Herstellern, sondern sofort. Es ist schon erstaunlich, dass Smartphone-Hersteller wie Huawei, Samsung und Sony weiterhin enorm viel Zeit und Ressourcen in eigene Android-Oberflächen und nervige Softwarezugaben für jedes neue Gerät und jede Android-Version stecken. Dass man dann Updates für schon verkaufte Smartphones auf die lange Bank schiebt, ist klar. Die bringen schließlich kein Geld.

Google trifft allerdings eine Mitschuld. Dass der Aufwand für ein Update schon bei kleinen Anpassungen hoch ist, liegt an Android. Google hat das Problem inzwischen zwar erkannt und das Anpassen von Patches für Sicherheitslecks für die Gerätehersteller viel einfacher gemacht. Trotzdem dauert die Bereitstellung durch die Hersteller selbst bei High-End-Geräten immer noch viel zu lange. Wie es besser ginge, zeigen kleinere Hersteller wie bq und Nokia, die bewusst auf Spielkram verzichten. Sie aktualisieren ihre Smartphones schneller als andere und werben offensiv mit ihrer unveränderten Oberfläche. Zeit, dass es auch der Rest begreift: Weg mit den Zusätzen, her mit den Updates!