Technology Review Special 2017
S. 40
Verkehr
Autonomes Fahren

Googles Wendemanöver

Kann das Silicon Valley mit autonomen Fahrzeugen die traditionellen Autohersteller verdrängen? Im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, dass dies trotz grundlegender Umwälzungen am Markt nicht so einfach wird.

Es ist noch gar nicht so lange her, da schien es, als würde das Silicon Valley nach Tesla noch zwei weitere Autohersteller hervorbringen. Apple arbeitete, auch wenn das nie offiziell bestätigt wurde, seit etwa 2014 an einem eigenen Auto, Google hat es gebaut: eine kleine, knutschige Kabine mit zwei Sitzen, einem Laser-Hütchen auf dem Dach und einem freundlichen Gesicht. In beiden Fällen ging es nicht um gewöhnliche Autos, sondern um solche, die von Technik gesteuert werden statt von Menschen.

Diese Aktivitäten schienen ein logischer Schritt zu sein, denn einen besseren Zeitpunkt für den Einstieg ins Autogeschäft gab es seit Jahrzehnten nicht. Das Zeitalter der batterieelektrischen Antriebe hat begonnen, und die sind viel einfacher aufgebaut als Verbrennungsmotoren und können – ebenso wie mittlerweile fast alle anderen Komponenten sowie Fertigungsdienstleistungen – zudem quasi fertig von Zulieferern eingekauft werden. Trotzdem wurde es bald wieder still um die Projekte von Apple und Google. Gleichzeitig machten die traditionellen Automobilhersteller im vergangenen Jahr in Sachen autonomes Fahren einiges an Boden gut.