Brennendes Problem
Die Katastrophe im Londoner Grenfell Tower hat die Diskussion um den Brandschutz von Wohnhäusern neu entfacht. Könnten nachhaltige Baustoffe helfen?
Diese Sanierung hatte tödliche Folgen. In den Jahren 2015 und 2016 wurde der Grenfell Tower, ein 70 Meter hoher Wohnturm im Londoner Norden, energetisch auf Vordermann gebracht: neue Fenster, neue Heizung und eine neue Wärmedämmung. Die Dämmung auf der Betonfassade bestand aus 150 Millimeter dicken Hartschaumplatten aus Polyisocyanuraten (PIR) – und als am 14. Juni 2017 im vierten Obergeschoss des Hauses eine Kühlgefrierkombination in Brand geriet, wirkte das Material wie ein Brandbeschleuniger. Rasch breitete sich das Feuer über die gesamte Fassade aus. 80 Menschen starben.