China hat einen neuen Superlativ: Mit 55 Kilometern Länge ist die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke über das Perlflussdelta die längste Meeresquerung der Welt.

2003 begannen die Planungen. Im Dezember 2009 erfolgte der erste Spatenstich, die Einweihung war noch für 2017 geplant. Die Brücke soll Erdbeben der Stärke 8 und Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern trotzen und sogar einen Zusammenstoß mit einem 300000-Tonnen-Schiff überstehen. Mit ihr verkürzt sich die Reisezeit zwischen den Sonderwirtschaftszonen Hongkong und Macau von bis zu vier Stunden auf 30 Minuten. Kostenpunkt: 115,9 Milliarden Yuan, fast 15 Milliarden Euro.

Im östlichen Teil des Perlflussdeltas verschwindet die sechsspurige Straße in einem 6,7 Kilometer langen Tunnel, damit sie die Hauptseeschifffahrtsstraße des Perlflussdeltas nicht blockiert. An den Enden des Tunnels wurden dafür zwei künstliche Inseln gebaut. Sie stehen auf je 120 Stahlzylindern, jeder so groß wie ein 18-stöckiges Hochhaus – 22,5 Meter Durchmesser, 55 Meter hoch, 550 Tonnen schwer. Zusätzlich gibt es drei Hängebrücken über wichtige Schifffahrtsstraßen. KARSTEN SCHÄFER