Technology Review Special 2017
S. 15
Energie

Windkraft mit Auftrieb

Der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil hat vor der schottischen Küste den weltweit ersten Meereswindpark mit schwimmenden Anlagen gebaut.

Montage des ersten Hywind-Windrads im Wasser. Foto: Roar Lindefjeld/ Woldcam/ Statoil

Für einen Offshore-Windpark ist „Hywind Scotland“ mit seiner Leistung von nur 30 Megawatt geradezu winzig. Dafür ist die eingesetzte Technologie umso beeindruckender. Die fünf Siemens-Turbinen stehen nicht wie gewohnt auf Stahlkonstruktionen am Meeresgrund, sondern treiben auf luftgefüllten Stahlzylindern im bis zu 120 Meter tiefen Wasser. Damit ist Hywind, in Betrieb genommen im Oktober 2017, der weltweit erste schwimmende Windpark.

Die Vorarbeiten dauerten mehrere Monate. Am Kai des Hafens von Stord in Norwegen ließ der Öl- und Gaskonzern Statoil zunächst die je 98 Meter hohen Türme, die 360 Tonnen schweren Gondeln mit den getriebelosen Generatoren und die je 75 Meter langen Rotorblätter zusammenbauen. Parallel dazu wurden auf dem Wasser die sogenannten Spar-Bojen vorbereitet, die das Floß für die Turbinen bilden. Die Stahlzylinder sind 91 Meter lang und 3500 Tonnen schwer.