Es wirkt
Die Kosten der erneuerbaren Energien fallen drastisch, die CO₂-Emissionen steigen nicht mehr, der ökologische Fußabdruck des Menschen wird kleiner – Anzeichen für den Beginn einer globalen Umweltwende.
Einsam ragt der gigantische Betonstumpf aus der staubigen Einöde nahe der Stadt Ouarzazate im Osten Marokkos. Noch dieses Jahr wird der Solarturm „Noor III“ mit 242 Metern Höhe alle anderen Gebäude Afrikas übertrumpfen und Solarstrom mit einer Leistung von 150 Megawatt liefern. 7400 Heliostaten mit jeweils 180 Quadratmetern Spiegelfläche folgen dazu dem Lauf der Sonne und werfen deren Licht gen Turmspitze. Dank der konzentrierten Strahlen heizen sich im Turm zirkulierende flüssige Salze auf 540 Grad auf. Die Mischung aus Kalium- und Natriumnitrat gibt ihre Hitze sogar noch nach Sonnenuntergang an Wasserdampf ab und lässt die Turbine eines Generator fast rund um die Uhr rotieren. „Dieses weltgrößte Solarturmkraftwerk spielt eine wichtige Rolle für die Energieversorgung Marokkos“, sagt Mamoun Bedraoui Drissi, Projektmanager von Masen, der marokkanischen Agentur für erneuerbare Energien. Es ist das von Weitem sichtbare Symbol für die marokkanische Energiewende mit einem klaren Ziel: 42 Prozent Strom aus Sonne, Wind und Wasser bis 2020.