ENERGIE
Bio-Batterie aus Papier
Um die Luftqualität oder den Blutzuckerspiegel zu messen, benötigen Sensoren nur geringe Strommengen. Seokheun Choi und sein Team von der State University of New York haben gezeigt, dass dazu eine Bio-Batterie aus Papier ausreicht. Auf eine Art Kaffeefilter, der sonst zur Chromatografie genutzt wird, setzten sie als Anode eine hauchdünne Schicht aus Nickel, Ruß und leitfähigem Polypyrrol. Als Kathode diente eine Schicht aus poröser Aktivkohle, stabilisiert mit Wachs. Dieses Papier befeuchteten die Forscher mit etwas wässriger Zuckerlösung, die Bakterien der Art „Shewanella oneidensis MR-1“ enthielt. Die Mikroben bauten den Zucker ab und gaben dabei Elektronen an die Anode und Protonen an die Kathode ab. So erzeugten sie einen Stromfluss. Mehrmals gefaltet und in Reihe geschaltet, lieferte die Batterie knapp 45 Mikrowatt – ausreichend für den Betrieb kleiner Sensoren. Die Bakterien sterben allerdings nach einigen Stunden ab und machen die Batterie funktionslos. Dafür aber zersetzt sie sich in freier Natur nahezu rückstandslos. JAN OLIVER LÖFKEN