MIT Technology Review 2/2017
S. 15
Aktuell

Infotech

Übersetzen per Megafon

Das Megafon „Megahonyaku“ übersetzt in vier Sprachen. Foto: Panasonic

Wenn sich Behörden wie Feuerwehr oder Polizei in Notsituationen verständlich machen wollen, nutzen sie ein Megafon zur Sprachverstärkung. Doch was, wenn die Einsatzkräfte nur ihre Muttersprache sprechen, aber auch Touristen informieren müssen? Der japanische Elektronikkonzern Panasonic hat nun zunächst für den einheimischen Bedarf ein Megafon namens „Megahonyaku“ mit einer Übersetzungsfunktion entwickelt.

Das Gerät, das über einen integrierten Minicomputer mit Touchscreen verfügt, kann derzeit Japanisch in Englisch, Chinesisch sowie Koreanisch übertragen. Dazu muss der Benutzer lediglich ins Mikrofon sprechen. Das Megafon verfügt über eine Spracherkennung. Die Übersetzung wird anschließend von einer Computerstimme über Lautsprecher verbreitet. Aktuell versteht es allerdings nur rund 300 japanische Phrasen.

Die ersten Geräte sind im Dezember 2016 in Japan ausgeliefert worden. Bis 2018 sollen 10000 Einheiten an Flughafenbetreiber, Bahngesellschaften oder touristische Einrichtungen gehen. Das System wird im Rahmen eines Mietmodells ausgeliefert (rund 180 Euro im Monat) und verspricht dank Cloud-Anbindung ständige Verbesserungen. Weitere Sprachen wie Russisch könnten später hinzukommen. Erste Tests mit Polizeibehörden und Bahnunternehmen liefen laut Angaben von Panasonic positiv. Ben Schwan