MIT Technology Review 2/2017
S. 19
Aktuell

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Laserdrucker ohne Toner

Ein Spin-off der TU Delft hat einen Laserdrucker entwickelt, der völlig ohne Toner auskommt. Das Start-up will die Technologie an interessierte Hersteller lizenzieren.

Bei der „Inkless“ genannten Technologie brennt ein Infrarotlaser die Buchstaben direkt auf das Papier, dessen oberste Schicht dabei verkohlt. Die Schwierigkeit, erklärt der Erfinder Venkatesh Chandrasekar, bestünde darin, diese Verkohlung so zu kontrollieren, dass die Buchstaben einerseits nicht nur bräunlich, sondern satt schwarz erscheinen, andererseits das Papier auch nicht durchzubrennen.

Ein herkömmlicher Laserdrucker nutzt statische Elektrizität zum Drucken. Dabei wird zunächst eine Trommel elektrisch geladen. Dann schreibt ein Laser das Druckbild auf die Trommel und entlädt sie dabei genau dort, wo der Toner anschließend haftet. Das Tonerpulver, das aus einem sehr feinkörnigen Gemisch von Harzpartikeln, Metalloxiden und Farbpigmenten besteht, wird immer wieder verdächtigt, krebserregend zu sein.

Mit Inkless-Druckern würde dieses Risiko entfallen. Die Holländer sind allerdings nicht die Ersten mit dieser Idee: Jinxiang Chen von der Universität Südostchinas in Nanjing hatte bereits 2010 ein Laserverfahren für „Inkless Eco Printing“ veröffentlicht, und Mayada Alhashem und Kollegen von der King Saud University in Saudi-Arabien hatten im März 2013 ebenfalls ein Patent auf einen tintenlosen Laserdrucker angemeldet. WOLFGANG STIELER

APP DES MONATS

Radbonus

Es gibt viele gute Gründe, Fahrrad zu fahren. Die App „Radbonus“ bietet einen weiteren: Wer seine geradelte Strecke dokumentiert, bekommt dafür Rabatte bei einigen Händlern. Für hundert Kilometer gibt es beispielsweise zehn Prozent Preisnachlass bei Sportscheck. Derzeit stehen acht Händler zur Wahl, überwiegend aus dem Sport- und Outdoorbereich. Darüber hinaus gibt es sogenannte Challenges: Wer es in einer bestimmten Zeit über eine bestimmte Schwelle schafft, nimmt beispielsweise automatisch an einer Verlosung teil. Durch die Mitnahme in einem Auto lässt sich die App übrigens nicht täuschen: Ab einer gewissen Geschwindigkeit werden die Daten offenbar ignoriert.

Um Kilometer zu sammeln, muss man die Aufzeichnung in der App manuell aktivieren und beenden. Wer zu Vergesslichkeit neigt, kommt deshalb nicht weit. Die App ständig mitlaufen zu lassen, ist auch keine Lösung – der GPS-Empfang saugt dann ruck, zuck den Akku leer. Außerdem stellt die App gelegentlich den Dienst ein. Einige Nutzer klagen über Hunderte verlorener Kilometer. Teilweise gleicht die App das wieder aus, indem sie die gefahrenen Strecken sehr großzügig bemisst. Wer seine Trainingsleistung dokumentieren will, sollte zu anderen Werkzeugen greifen.

Technisch hakt also noch einiges. Aber vielleicht bringt die App ja trotzdem ein paar Unentschlossene aufs Rad. GREGOR HONSEL