MIT Technology Review 7/2017
S. 78
Fokus
Rettende Ideen

Die Coder-Kids aus Afrika

Wer programmieren kann, braucht nicht viel Geld, um Neues zu erschaffen. Eine gute Idee reicht. Unzählige junge Afrikaner sehen darin die Chance, die Probleme ihres Kontinents anzugehen. Und manche von ihnen sind dabei erfolgreicher als große Software-Unternehmen.

Wo die Amerikaner und Europäer einen schwierigen Markt sehen, erkennt eine junge Generation vor Ort eine riesige Zahl von Möglichkeiten. Naledi Phafane beispielsweise ist erst 13 Jahre alt, nennt sich aber schon „Geschäftsfrau“. Jedenfalls dann, wenn sie zwischen diskutierenden Forschern auf der größten Akademikerkonferenz Afrikas herumwuselt, dem Wissenschaftsforum Südafrika.

In vielen Ländern Afrikas (hier in Madagaskar) gibt es Angebote, bei denen junge Menschen programmieren lernen können – um Probleme vor Ort zu lösen. Foto: AFP/ Getty Images

Die Bezeichnung ist nicht einmal gelogen: Naledi Phafane ist Gründerin und Besitzerin eines Unternehmens namens Spektrum in Pretoria, das Mobilfunk-Apps entwickelt. Weil sie noch zur Schule geht und nicht geschäftsfähig ist, stellte sie ihren Vater als Teilzeit-Geschäftsführer ein, der im Hauptberuf bei einer Telefongesellschaft arbeitet. Ob sie mit ihrer Firma Geld verdient? „Ja“, sagt sie stolz.