MEDIZIN
Debatte über die Gefahren von CRISPR
Großes Aufsehen hat eine Studie über die Sicherheit des neuen Gen-Editing-Verfahrens CRISPR-Cas9 verursacht. Forscher dreier angesehener amerikanischer Universitäten berichten im Journal „Nature Methods“ (DOI: 10.1038/ nmeth.4293) von mehr als 1500 Mutationen an einzelnen Nukleotiden sowie mehr als 100 größeren unbeabsichtigten Veränderungen im Erbgut von zwei Mäusen nach einer CRISPR-Behandlung.
Diese sogenannten Off-target-Mutationen, die als die Achillesferse des Verfahrens gelten, können zu mehr oder weniger starken Nebenwirkungen führen. Es wird daher weltweit an präziseren Varianten gearbeitet, um die Technik für eine Anwendung beim Menschen sicher zu machen.
So überrascht es nicht, dass die Veröffentlichung die Börsenkurse von Biotech-Unternehmen wie Editas Medicine oder Intellia Therapeutics sinken ließ. Beide Firmen entwickeln auf CRISPR basierende Gentherapien und wehrten sich entsprechend gegen die Studie. Unabhängige Wissenschaftler reagierten ebenfalls mit Kritik und verwiesen darauf, dass einige Mutationen auch andere Ursachen als das Gen-Editing haben könnten. I. WÜNNENBERG