MIT Technology Review 8/2017
S. 62
Horizonte
3D-Druck

So wird ein Schuh draus

Schneller, fester, billiger – ein kalifornisches Start-up will den 3D-Druck von Kunststoffen endlich reif für die Massenproduktion machen.

Ein schwarzer Metallarm senkt sich in ein Becken milchiggrauer Tinte. Langsam bewegt er sich wieder nach oben und zieht dabei ein glänzendes und tropfendes Plastikgitter aus dem Bad: das vergrößerte Modell einer porösen Knochenstruktur.

Die Platte an der schwarzen Schiene fährt zum Drucken nach unten in einen Tank mit flüssigem Harz. Dann zieht sie den gedruckten Gegenstand langsam heraus (siehe Bild rechts oben). Foto: Carbon

Wir befinden uns im Labor von Carbon im kalifornischen Redwood City. CEO und Mitgründer Joseph DeSimone freut sich immer noch, seinen Maschinen bei der Arbeit zuzusehen. Bei ihnen handelt es sich um eine neue Generation von 3D-Druckern, die das Verfahren endlich reif für den Massenmarkt machen soll. Das mit 222 Millionen Dollar von Investoren wie GE Ventures und Google Ventures finanzierte Unternehmen nennt seinen Prozess allerdings nicht mehr 3D-Druck, sondern „digitale Lichtsynthese“. Sein Slogan lautet: „Stop prototyping. Start producing“.