Autodesk
Design auf Knopfdruck
Der Softwarehersteller will Designern ein ganz neues Universum an Möglichkeiten eröffnen: Sie brauchen nur noch grobe Eckdaten einzugeben, und ein Algorithmus erzeugt daraus – oft überraschende – Konstruktionsvorschläge.
Der filigrane Stuhl aus Nussbaumholz sieht aus wie ein Stück guter alter Handwerkskunst. Doch dahinter steckt eine ganz neue Dimension künstlicher Intelligenz: Die Designer haben nur die grobe Form und eine Belastbarkeit von 135 Kilogramm vorgegeben – den Rest erledigten Algorithmen. Sie schufen geschwungene Formen, die mit 18 Prozent weniger Volumen als die Vorlage auskamen und gleichzeitig die Belastung des Holzes um 90 Prozent senkten.
Das Sitzmöbel ist ein Vorzeigeobjekt des Forschungsprojekts „Dreamcatcher“ von Autodesk. Die Software soll ein ganz neues Universum der Gestaltung ausloten. Ein zentraler Teil ist dabei die sogenannte Topologie-Optimierung. Dabei simuliert die Software, wie sich Lasten auf eine Struktur auswirken. Wenig belastete Teile werden abgespeckt, andere verstärkt. Das Ergebnis sind fließende organische Gitterstrukturen, die aussehen wie das Innere eines Knochens oder das Skelett einer Kieselalge. Sie haben ein nahezu optimales Verhältnis von Gewicht zu Festigkeit.