MIT Technology Review 9/2017
S. 6
Leserbriefe

Leserbriefe

zu „Rettungspaket für Diesel“ (8/2017)

Strafe durch Käuferstreik

Trefflich formuliert: Der Aufwand, den die Autobauer sich und ihren Kunden nicht zumuten wollten, ist überschaubar. Das ist mein Eindruck von Beginn: Warum soll, was beim Lkw funktioniert, nicht auch beim Pkw gehen! Produzenten, die unter Gefährdung von Gesundheit der Bevölkerung mies getrickste technische Lösungen auf den Markt bringen, sollten vom Kunden durch Käuferstreik bestraft werden.

Dr. Wolfgang Thiel

zu „Aufzug fährt um die Ecke“ (8/2017)

Eröffnung später

Im Beitrag steht gegen Ende, dass Interessierte ab Sommer 2017 auf die Aussichtsplattform können. Das stimmt so nicht. Die Eröffnung des Testturms in Rottweil ist erst am Wochenende KW40/2017.

Uwe Sauerland

zu „Anzug vom Acker“ (8/2017)

Besser als ihr Ruf

In Ihrem Artikel beschreiben Sie die derzeitigen Versuche, andere Rohstoffe für die Textilindustrie zu finden. Angesichts der derzeitigen Situation, nämlich eines Anteils von rund 74 Prozent Chemiefasern am weltweiten Faserverbrauch, ist ein Blick auf zukünftige Optionen sehr wichtig. Baumwolle hat derzeit einen Anteil von rund 26 Prozent. Abnehmende Tendenz, denn Polyester ist wesentlich preiswerter. Der Anteil biologisch nicht abbaubarer Fasern in unseren Textilien wie Polyester ist seit Jahren zunehmend. Wir hätten uns jedoch eine etwas bessere Recherche gewünscht. Baumwolle wird in rund 80 Ländern weltweit angebaut, mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Einerseits gibt es High-Tech-Anbau wie zum Beispiel in Australien, andererseits haben wir sehr viel Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Seit rund 30 Jahren gibt es in zahlreichen Ländern so große Fortschritte im Baumwollanbau hinsichtlich Wasserverbrauch, Pflanzenschutz, Bodenqualität etc., dass die Formulierung „desaströs“ etwas irritiert.

Elke Hortmeyer (Bremer Baumwollbörse)

zu „Was denkt sich die KI?“ (8/2017)

Zertifikate für Künstliche Intelligenz

Also dämmert es den Protagonisten der totalen Digitalisierung langsam, dass auch hier nicht alles Gold ist. Wer sich nicht eingehender mit der Problematik beschäftigt, verfällt dem Irrglauben, dass „intelligente“ Maschinen zuverlässig und wertneutral, korrekt wie ein „preußischer Beamter“ urteilen. Dass selbstlernende Systeme ganz anders gestrickt sind als die herkömmlichen Rechenknechte, die tatsächlich nur stur abspulen, worauf sie programmiert wurden, wird dabei übersehen. Ein selbstlernendes System kann somit eigentlich nicht anders behandelt werden als jeder Mensch, der eine Ausbildung durchläuft. Einem solchen System muss ein überlegtes Lernpensum auferlegt werden, gefolgt von einer qualifizierten Prüfung. Ob das dann am Ende den Aufwand lohnt, oder man doch wieder auf natürliche Ressourcen zurückgreift, wird sich dann zeigen.

C. Linhart

zu „Papier aus Kalkstein“ (8/2017)

Schon im Handel

Das Thema ist nicht mehr ganz neu. Das Material wird bereits seit vielen Jahren hergestellt und hat seinen Ursprung in Taiwan oder China. In Deutschland wird es unter dem Begriff Rockpaper oder Steinpapier seit einigen Jahren verkauft. Es gibt bereits zahlreiche Druckereien, die Druckprodukte aus Steinpapier hergestellt haben.

Stefan Fischer

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