MIT Technology Review 11/2018
S. 40
Horizonte
Tiefsee

Vermessung der Tiefsee

Schwärme von Robotern sollen künftig die Tiefen der Ozeane scannen und endlich erkunden, wie es dort unten aussieht. Acht Teams wetteifern derzeit um den Ocean X-Prize für die beste Technik. Mit dabei sind auch deutsche Forscher.

Eduard Maydanek (links) und Ralph Schönfelder testen ihren autonomen Katamaran.
Thomas Mega, Gunnar Brink und Richard Enzmann (v.l.n.r.) legen letzte Hand an ihre Unterwasserdrohne an.

Sonnenschein, 30 Grad, das Meer liegt ruhig in der Bucht von Eckernförde. Eigentlich ein idealer Tag für eine Bootstour. Am Anleger des örtlichen Segelvereins liegt ein Katamaran vertäut. Doch Gunnar Brink und seine Crew werden nicht auf die Ostsee hinausfahren. Das muss ihr Katamaran schon ohne sie schaffen. Schließlich ist er kein gewöhnliches Segelboot: Statt des Segels hängt am Mast technisches Gerät. Auf dem sechs Meter langen Rumpf liegen festgezurrte Tanks und mit Kabeln vernetzte Apparate – eine Besatzung ist gar nicht vorgesehen. Der Katamaran, angetrieben von zwei Außenbordmotoren, fährt ganz von allein und dient als Schlepper und Relaystation für einen ebenfalls autonom agierenden Tauchroboter. Im Schwarm mit vier weiteren solchen Tandems sollen die beiden Ende dieses Jahres eine technische Revolution anstoßen: die vollautomatische Vermessung der Tiefsee.