MIT Technology Review 12/2018
S. 6
Leserbriefe

Leserbriefe

zu „Nur gucken reicht nicht!“ (11/2018)

Die Welt ist keine Scheibe

Ich habe den Inhalt mit Begeisterung gelesen und kann nur die Aussage von Prof. Dr. Martin Korte bestätigen: „…so modern unser Denken, so alt sind die Mittel, derer wir uns dabei bedienen. Das Großhirn mit seinen Möglichkeiten zum Jonglieren abstrakter Ideen ist aufgepfropft auf eine viel ältere Basis … Die Welt, die der Hippocampus am besten versteht, ist in 3D.“ Es stimmt absolut: Kinder, die grundlegende Zusammenhänge begreifen sollen, müssen immer etwas zum Greifen bekommen.

Nadja Hillgruber

zu „Eisfrei dank Ritzen“ (11/2018)

Mikrostrukturen nicht realitäts-tauglich

Ich habe mich vor zwölf Jahren einmal mit Mikrostrukturen für verschmutzungsfreie Oberflächen befasst („Lotus-Effekt“). Zwar passt der Schmutz schlechter in die Mikroritzen. Aber wenn er einmal darin ist, bekommt man ihn mechanisch nicht mehr heraus. Da muss man dann schon molekular – chemisch, thermisch oder biologisch – einen Abbau vornehmen. Insofern erscheint es doch sehr zweifelhaft, dass man mit mikrostrukturierten Oberflächen eisfreie Oberflächen im Freien schaffen kann.

Prof. Dr. Karsten Löhr

zu „Tablet auf der Rolle“ (11/2018)

Unhandliche Rolle

Den eigentlichen Knackpunkt umschiffte der Artikel: Die Rolle ist viel unhandlicher als bisherige Handys und nicht hosentaschentauglich. Für die angedachte Stiftlösung müsste eine ganz neue Akkutechnologie mit mindestens fünffacher Speicherdichte gegenüber den heutigen Akkus her, damit der große Bildschirm nicht nach dreißig Minuten den winzigen Akku leergesaugt hat. Wann ein solcher Durchbruch in der Akkuspeicherdichte kommt, ist momentan völlig offen, das kann in drei Monaten sein oder in dreißig Jahren. Auch das Wischen auf dem bisherigen festen Bildschirm dürfte leichter gehen als auf dem durchgebogenen Lappen. Und wenn der Lappen zu Hause irgendwo verloren geht, kann ich ihn nicht mal durch Anrufen lokalisieren, denn die Technik nebst Lautsprecher steckt ja im Stift. Diese Erfindung ist keine, genauso wie Überlichtantrieb und Materietransmitter keine sind.

Ulriko via TR-Online

zu „Bakterien in anderem Licht“ (11/2018)

Ein guter Schritt zum Tricorder

Der vollwertige Tricorder ist zwar noch ein ordentliches Stück entfernt, aber das Gerät ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Eine gezielte UV-C-Bestrahlung wäre noch cool, könnte aber zu Verbrennungen und Augenschäden führen.

3of4 Via TR-Online

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