MIT Technology Review 5/2018
S. 19
Aktuell

SICHERHEIT

Das ultrasichere Captcha

Immer mehr Zugänge zu Geräten oder Internetdiensten werden durch biometrische Verfahren abgesichert. Aber die Authentifizierung per Gesichtserkennung lässt sich leicht aushebeln, etwa durch eine Fotografie.

Selbst kurze Videosequenzen erfüllen die Sicherheitsstandards nicht wirklich, sagt Erkam Uzun vom Georgia Institute of Technology in Atlanta.

Deshalb hat Uzuns Team mit Unterstützung des Office of Naval Research und der Defense Advanced Research Projects Agency ein Verfahren namens „Real Time Captcha“ („rtCaptcha“) entwickelt.

Die neue Methode funktioniert ähnlich wie die bekannten Captchas, bei denen als Zugangsvoraussetzung Rätsel oder Aufgaben zu lösen sind. Auch rtCaptcha soll echte Nutzer schnell durchlassen und Softwareroboter herausfiltern.

Dazu muss der Nutzer in die Kamera seines Handys schauen und währenddessen eine zufällig ausgewählte Frage beantworten. Die Antwort muss in Echtzeit kommen und damit schneller, als es einer KI oder einem auf maschinellem Lernen basierenden Programm gelingen würde. Im Gegensatz zu anderen Verfahren ist die Kombination aus zufälliger Frage und zeitlicher Beschränkung laut Uzun deutlich schwerer zu knacken.

Die Forscher aus Georgia wollen Real Time Captcha außerdem mit anderen biometrischen Verfahren, die video- oder audiobasiert sind, kombinieren. So eine Verknüpfung mache den Zugang erheblich sicherer. BEN SCHWAN

App des Monats

Foodvisor scannt Essen

Zumindest ist das die Idee. Ein Foto vom Essen zu machen, analysieren zu lassen und sofort sämtliche Nährwerte auf einen Blick zu sehen. Dafür nutzt Foodvisor eine Bilderkennung, die bei Fotos von Nahrungsmitteln in ihrer ursprünglichen Form gar nicht so schlecht liegt. Ein Apfel wird manchmal erkannt, gelegentlich aber auch für eine Clementine oder Nektarine gehalten, ebenso wie eine Mandarine, was aber auch viel schwieriger ist. Mit verarbeiteten Lebensmitteln tut sich die Software schwerer. Wird etwa ein selbst gemischtes Müsli nicht erkannt, macht Foodvisor Vorschläge wie Taboulé, Haferbrei, Corn Flakes – oder eben Müsli. Anschließend lässt sich Früchte-Nuss-Müsli mit oder ohne Zucker bzw. Süßstoff oder Schokomüsli wählen und die Menge bzw. das Gewicht eingeben, womit man dann höchstens sehr ungefähre Nährstoffwerte erhalten dürfte. Wesentlich besser klappt das Scannen der Barcodes auf Lebensmittelverpackungen, was dann die Inhaltsangaben des Herstellers liefert. Sämtliche erfassten Werte stellt die App in Statistiken über die Zeit dar.

Beim ersten Anmelden muss jeder Nutzer ein Profil anlegen, das Geschlecht, Größe, Gewicht und Alter abfragt. Obendrein sollte man ein Ziel angeben, dass man mit seiner Diät erreichen möchte, etwa Gewicht verlieren, Muskeln aufbauen oder sich einfach nur gesund ernähren.

Für einen Diätplan, Rezepte oder die tägliche Auswertung muss man mit 9,99 Euro pro Monat oder 60 Euro im Jahr allerdings ordentlich zahlen. KARSTEN SCHÄFER