Zeitlupe nachträglich erzeugt
Forscher des Chipherstellers Nvidia haben neuronale Netze trainiert, aus beliebigen Videosequenzen Zeitlupen zu machen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass Zwischenbilder komplett neu generiert werden müssen. Will man eine Sequenz etwa um den Faktor vier verlangsamen, so braucht man die vierfache Menge an Bildern – es müssen also zwischen jedem Originalbild drei zusätzliche Zwischenbilder komplett neu erstellt werden. Es gibt zwar schon länger Algorithmen, die diese generieren können. Das ging aber nur bis zu einem gewissen Faktor der Verlangsamung und produzierte außerdem Fehler: Die Zwischenbilder waren verzerrt, unscharf oder enthielten Klötzchen. Nvidias neuer Ansatz soll nicht nur beliebig viele Zwischenbilder generieren können, sondern auch schneller sein. Zu sehen ist das Ergebnis auf den beiden Fotos rechts. Das veröffentlichte Material zeigt, dass die künstlichen Zwischenbilder realistischer aussehen und auch in Benchmarks wie dem SSIM (Structural Similarity Index), der die strukturelle Ähnlichkeit von Bildern misst, um knapp zehn Prozent besser abschneiden. Ganz ohne Bildfehler geht es auch bei Nvidia also nicht. GREGOR HEPPEL