Mit den Kryptofahndern auf Jagd
Kryptowährungen erweisen sich als weit weniger privat als gedacht. Ermittler nutzen das bei der Jagd auf Diebe und Betrüger.
Aus dem leeren Raum tauchen bunte, stachelige Gebilde auf, bis sie pulsierend und tanzend den wandgroßen Bildschirm ausfüllen. Diese Datenvisualisierung in einem Labor am Imperial College London ist hypnotisch und verwirrend. Man versteht sie erst, wenn man weiß, was man sieht: eine wachsende Bitcoin-Blockchain.
Ein zerfranster blauer Kreis entsteht, und Kryptoforscher William Knottenbelt kommentiert: „Hier sieht man jemanden, der Bitcoin einnimmt und dann an Tausende andere Leute auszahlt. Das könnte ein Mining-Pool sein, der Leute belohnt, die dazu beigetragen haben, ein paar Blöcke zu finden.“ Er zeigt auf eine seltsame Ansammlung von Formen: „Ah, diese Struktur hier ist interessant.“ Mehrere blaue Kreise erscheinen – weitere Auszahlungen auf mehrere Konten –, aber sie werden durch ein schraffiertes Netz gelber Linien verbunden. Es könnte auf Kriminelle bei der Arbeit hinweisen.