MIT Technology Review 10/2019
S. 76
Horizonte
Techniker besprechen vor dem Rennen, was an di Grassis Wagen geändert werden muss. Foto: Simon Habegger

Ritt auf der Batterie

Die Formel E hat sich zur am schnellsten wachsenden Motorsportveranstaltung der Welt entwickelt. Unser Autor war beim E-Prix in Bern in der Box, um das Spiel mit Motorleistung und Akku-Reichweite mitzuerleben.

Von Christian Buck

In Schlangenlinien nähern sich die Autos den Startpositionen – das soll die Reifen aufwärmen und für mehr Grip sorgen. Es ist Rennwochenende in Bern. Der Geruch von verbranntem Gummi liegt in der Luft. Was fehlt: Man hört kein ohrenbetäubendes Knattern und riecht auch keine Motorabgase. Kein Wunder – an diesem vorletzten Samstag im Juni macht nicht die Formel 1, sondern ihr elektrisches Gegenstück Formel E Station in Bern, um ihren „Swiss E-Prix“ auszutragen.

Seit 2014 gibt es die Rennserie, mit der der Motorsport-Weltverband FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) beweisen will, dass auch elektrisch angetriebene Boliden faszinieren. Inzwischen ist die Formel E die am schnellsten wachsende Rennserie überhaupt (siehe Grafik). „Die Formel E wird viel, viel größer und besser werden“, sagt Bernie Ecclestone, bis 2017 Leiter des Formel-1-Rennzirkus. In der kommenden Saison steigen mit Porsche und Mercedes zudem zwei weitere Hersteller in den Kampf um Punkte ein.