Keine Haltung ist auch keine Lösung
Der Anschlag von Halle hat eine neue Diskussion um Videospiele und Gewalt ausgelöst. Die Gamer-Szene tut so, als ginge sie das alles nichts an. Das ist eine bequeme, aber keine hilfreiche Haltung.
Es musste ja so kommen: Bei einem Terroranschlag in Halle erschoss ein rechtsradikaler Amokläufer zwei Menschen und streamte seine Tat live ins Internet. Und bereits kurze Zeit später forderte Innenminister Horst Seehofer, die „Gamer-Szene stärker in den Blick“ zu nehmen. „Viele von den Tätern oder den potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene. Manche nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild“, erklärte Seehofer in der ARD. „Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation – oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag.“
Die Gegenreaktion war genauso erwartbar. Rezo, YouTuber mit blauen Haaren und „Zerstörer der CDU“, trat auf Zeit Online als Sprachrohr seiner Generation auf. Die Kurzfassung seiner Argumente lautet: Die haben alle keine Ahnung, weil sie viel zu alt und analog sind.