Technology Review Special 2019
S. 12
Verkehr
Zellfertigung
Beschäftigte überprüfen Batterien in einer CATL-Fabrik in China Foto: Lin Shanchuan/Xinhua/Ddp

Rechenspiel mit Rohstoffen

Europäische Unternehmen scheuen das Investment in eine eigene Batteriezell-­Produktion. Dafür will der chinesische Hersteller CATL in Deutschland Akkus produzieren – und möglicherweise auch Tesla.

Von Denis Dilba

Ohne genügend Batterien wird das Elektroauto keinen Boom erleben. Bis 2028 werde der Jahresbedarf auf weltweit rund 2000 Gigawattstunden (GWh) Lithium-Ionen-Akkus steigen, prognostiziert das britische Marktforschungsunternehmen IDTechEx. Das sei deutlich mehr als die bislang zu diesem Zeitpunkt zugesagte globale Produktions­kapazität.

Dass es – vorsichtig gesagt – eine Herausforderung wird, ausreichend Akkus für all die geplanten Elektroautos zu bekommen, ist seit Langem bekannt. Trotzdem waren deutsche Unternehmen lange Zeit nicht bereit, die Risiken und hohen Kosten einer eigenen Zellfertigung auf sich zu nehmen. 2019 startete Volkswagen immerhin eine Pilotfabrik dafür in Salzgitter, und die Bundesregierung wählte mit dem Münsteraner MEET das Forschungszentrum aus, das mit 500 Millionen Euro eine deutsche „Forschungsfertigung Batteriezelle“ aufbauen soll.