MATERIAL
Batterien reparieren sich selbst
Die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus hängt von der Zahl der Ladezyklen ab. Länger als acht Jahre garantiert derzeit kein E-Mobil-Hersteller eine Ladekapazität von mehr als 80 Prozent. Grund dafür sind kleine Risse, die sich durch das Ausdehnen und Schrumpfen der Elektroden beim Laden bilden. Atsuo Yamada und seine Kollegen von der University of Tokyo haben nun einen Prozess entdeckt, über den sich die Elektroden selbst reparieren können (DOI: 10.1038/s41467-019-09409-1).
Bisherige Materialschichten in den Elektroden werden nur durch die relativ schwachen Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten. Die japanischen Forscher entwickelten nun ein Elektrodenmaterial auf Basis von Natriumrutheniumoxid, in dem die Schichten durch die deutlich stärkere Coulomb-Kraft aneinander gebunden sind. Dadurch waren die Schichtstrukturen während der Ladezyklen nicht nur stabiler, kleine Schäden reparierten sich sogar selbstständig.
Die Elektroden eignen sich allerdings nicht für Lithium-, sondern nur für die etwas schwereren Natrium-Ionen. Serienreif sind sie noch nicht. Theoretisch bieten sie zumindest ähnliche Kapazitäten wie heutige Lithium-Ionen-Systeme bei drastisch verlängerter Haltbarkeit. JAN OLIVER LÖFKEN