MIT Technology Review 7/2019
S. 23
Am Markt
Energie

ENERGIE

Sonnenspeicher für die Steckdose

Photovoltaik-Module lassen sich prinzipiell auch über eine normale Steckdose anschließen (siehe TR 8/2013, S. 26). Allerdings besteht dann die Gefahr, das heimische Stromnetz zu überhitzen. Das Berliner Unternehmen Indielux hat sich nun ein System namens ready2plugin patentieren lassen, das dies verhindert. Es misst laufend die Stromflüsse am Wechselrichter und am Zählerkasten. Wenn es kritisch wird, regelt es den Solarstrom automatisch ab. Es kann auf diese Weise auch unterbinden, dass die Solaranlage Strom zurück in das öffentliche Netz speist – und so Streit mit dem Energieversorger vorbeugen. Nach Angaben des „pv magazine“ ist der Freiberger Hersteller SolarInvert nun der erste, der diese neue Technik als Endverbraucherlösung anbietet. Sie besteht aus Solarzellen mit bis zu vier Kilowatt Leistung sowie einem Akku mit 2,6 Kilowattstunden.

Produkt: SELV-PV 1.8 Hersteller: SolarInvert Preis: 8000 – 8500 Euro brutto Link: solarinvert.de

Unterhaltung

Hochkant fernsehen

„Vertical videos“, also Videos im Hoch- statt Querformat, sind ein auf Instagram, Facebook & Co. zu beobachtender Trend. Samsung springt jetzt auf den Zug auf und hat mit dem Sero den ersten Hochformat-Fernseher in sein Angebot aufgenommen. Das Gerät ist zunächst im Heimatmarkt zu haben, könnte bei Erfolg aber auch nach Europa gelangen. „Die Millennium-Generation bevorzugt es vertikaler“, heißt es dazu von dem Konzern. So könne man Spiele, Videos und andere Formate vom Smartphone im Großformat ansehen. Samsung-Smartphones lassen sich besonders einfach koppeln, sie können sich mittels Kurzstreckenfunk (NFC) direkt mit dem Sero verständigen und ihn dann zum Spiegeln ihres Bildschirms nutzen. Ansonsten handelt es sich um einen regulären 43-Zoll-Schirm mit 60-Watt-Soundsystem. Samsung-Software wie Bixby gehört dazu.

Produkt: Sero Hersteller: Samsung Preis: rund 1500 Euro Link: bit.ly/2vqcabL

Gesundheit

Gadget fordert Haltung

Rückenprobleme hängen häufig mit schlechter Körperhaltung zusammen. Das Gadget Go vom Hersteller Upright überwacht mit einem kleinen, leichten Gerät, das auf den Rücken geklebt wird, die Haltung seines Trägers. Das Gerät verbindet sich über Kurzstreckenfunk mit dem Handy (Android oder iPhone) und vibriert, wenn sein Träger krumm sitzt. Die Messungen werden aufgezeichnet und können jederzeit nachverfolgt werden. Tester berichten, dass diese Warnungen zwar nerven könnten, aber durchaus Erfolg zeigen. Die Warnfunktion kann man jedoch auch abstellen und sich die gute oder schlechte Haltung erst am Abend ansehen.

Produkt: Go Hersteller: Upright Preis: 80 Euro Link: bit.ly/2ESPar0

Infotech

Erweiterte Realität ganz leicht

Der chinesische Konzern Lenovo verspricht mit seiner ThinkReality A6 eine besonders leichte, praxistaugliche Augmented-Reality-Brille. Das Gerät wiegt nur 380 Gramm. Die eigentliche Hardware ist ausgelagert und wird an einem Gurt getragen. Verwendet werden ein ARM-Chip (Snapdragon 845) sowie ein spezielles Modul für maschinelles Lernen (Intel Movidius). Das Display erreicht eine Full-HD-Auflösung, mit 40 Grad Sichtwinkel in der Diagonalen. Lenovo schlägt Schulungsanwendungen für das Gerät vor, wobei die Umgebung digital mit Informationen überlagert wird.

Produkt: ThinkReality A6 Hersteller: Lenovo Preis: noch unklar Link: lnv.gy/2WhsGdX

Industrie

Scannen per Handschuh

Einen Handschuh mit integriertem Barcodescanner stellt das Industrie-4.0-Unternehmen ProGlove aus München her. Der Handschuh Mark 2 verbindet sich drahtlos über Bluetooth-Low-Energy-Kurzstreckenfunk mit dem Computer. Soll der Barcode eines Gegenstandes ausgelesen werden, hält der Nutzer nur noch seine Hand an den Barcode und löst den Scanvorgang über einen Textilauslöser an der Seite des Zeigefingers aus. ProGlove bietet noch zwei weitere Handschuhmodelle mit anderen Auslösemechanismen an. Das System hat eine Scanreichweite von ca. 1,5 Metern und wiegt 40 Gramm. Mit einer Akkuladung können ca. 6000 Scans durchgeführt werden. Das Gerät lässt sich so konfigurieren, dass es bei Fehlscans eine Rückmeldung per Vibration gibt, sodass die Scanvorgänge nicht auf einem Kontrollmonitor überprüft werden müssen.

Produkt: Mark 2 Hersteller: ProGlove Preis: 1200 Euro Link: bit.ly/2KdNWee